FuN – Familie und Nachbarschaft *

Programmvarianten für Eltern mit Kindern im Babyalter, Kleinkindalter und Kindergarten- und Grundschulalter

*Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“.

Verantwortliche / Anbieter

Start gGmbH – Büro Dresden
Christiane Voigtländer, FuN-Koordinatorin
Heubnerstraße 4
01309 Dresden
Tel.: 0174 6156 785
E-Mail: info@fun-fortbildungen.de
www.fun-fortbildungen.de

Kontaktmöglichkeit in Niedersachsen

Katholische Familien-Bildungsstätte e.V.
Sabine Schmidt – Fachbereichsleitung FABI wohnortnah
Große Rosenstraße 18
49074 Osnabrück
Tel.: 0541 35868 19 oder 0541 35868 0
E-Mail: sabine.schmidt@kath-fabi-os.de
www.kath-fabi-os.de
Facebook: https://www.facebook.com/Kath.FABI.Os

Evangelische Familien-Bildungsstätte Hannover e.V.
Christiane Kiesé – Leitung
Archivstraße 3
30169 Hannover
Tel.: 0511 1241 423
E-Mail: kiese@fabi-hannover.de
www.fabi-hannover.de / https://www.fabi-hannover.de/Weitere-Angebote/FuN (Zugriff: 21.08.2023)
Facebook: https://www.facebook.com/evFabiHannover
Instagram: https://www.instagram.com/ev_fabi_hannover

Zielsetzung

Die Förderung von Elternkompetenz steht neben dem Aspekt der Einbindung von Familien in soziale Netze im Wohnumfeld im Vordergrund. Dazu fördert und verbessert das Programm die Zusammenarbeit von Einrichtungen und Eltern.
Lernen mit Spaß und Freude und eine schöne Familienzeit sind konzeptionelle Bestandteile.

Zielgruppe

FuN spricht alle Familien an und eignet sich durch seine niederschwellige Konzeption gut zur Ansprache von Familien mit vielfältigen Bildungs- und Kulturgeschichten. Durch die auf das unterschiedliche Alter der Kinder zugeschnittenen Programmvarianten können Familien umfassend erreicht werden.
Das gilt insbesondere auch für Familien, die weniger über Sprache und die kognitive Verarbeitung von Wissen lernen.

Inhalte und Methodik

Das Programm arbeitet zum großen Teil mit Erfahrungssituationen zwischen Eltern und Kindern. Dazu werden in den Familien kleine, für die Kinder altersangemessene Aufgaben initiiert, die gemeinsam umgesetzt werden. Die Eltern übernehmen jeweils die Regierolle in den Spielen und Aufgaben und entwickeln so weitere Kompetenzen in ihrer Elternrolle. Ziel ist es, die positive Erfahrungen in Spielsituationen modellhaft zu inszenieren und so Familien zum gemeinsamen erleben auch im häuslichen Kontext zu motivieren. Das durch das Programm führende Fachkräfteteam unterstützt die Eltern dabei, regt neue Erfahrungen an und fördert das Selbstwertgefühl der Eltern durch ein positives Coaching. Ein weiterer Bestandteil sind offen moderierte Elternrunden. Hier kommen die Eltern in Kontakt, lernen sich kennen und unterstützen sich wechselseitig.
Ein Essen innerhalb der Programmzeit fördert die Gestaltung von Familienmahlzeiten und den Gemeinschaftssinn.
Das Programm ist konzeptbedingt komplett kostenfrei und kann so von Familien aller Milieus genutzt werden.

Rahmenbedingungen

An dem Programm nehmen im Durchschnitt acht Familien teil, d.h. Eltern und Kinder kommen gemeinsam zu den FuN Treffen. Das gesamte Programm besteht aus „ echten“ Spielsituationen, die die Eltern jeweils mit Ihrem Kind/ Kindern durchführen. Neben den familien-internen, angeleiteten Spielen und Übungen am Familientisch oder auch auf einer Matte, bei denen die Eltern durch ein Coaching der FuN Teamer unterstützt werden, gibt es noch gemeinsame Gruppenspiele für Eltern und Kinder und eine Gesprächssequenz für die Eltern. Ein FuN Programm läuft jeweils über 8 Wochen an einem Tag pro Woche, je nach Alter der Kinder zwischen 1,5 und 3 Stunden. Es können jeweils 8 bis 10 Familien teilnehmen. Das Programm wird von 2 bis 3 pädagogischen Fachkräften durchgeführt, die eine Qualifikation für FuN – bestehend aus einer viertägigen Grundqualifikation, einer Praxisbegleitung und einer Auswertungsveranstaltung – absolviert haben. Für die Durchführung eignet sich ein großer Veranstaltungsraum, der in Wohnwortnähe der eingeladenen Familien liegt und möglichst den Familien schon im Vorfeld bekannt ist, z.B. Schule, Kita, Nachbarschaftszentrum, Gemeindehaus. FuN ist als Kooperationsangebot verschiedener familienunterstützender Dienste im Stadtteil konzipiert. Diese Dienste arbeiten im FuN-Team zusammen und ergänzen sich. Gleichzeitig erhöhen sie die Erreichbarkeit der Familien durch ihre unterschiedlichen Zugänge.

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Kita

Das Qualifizierungskonzept sieht neben der viertägigen Grundqualifizierung über jeweils 2×2 Tage dem begleiteten Praxistransfer durch Lifesupervision vor. Die Qualifizierung sollte möglichst schon in der geplanten Teamkonstellation stattfinden. Die Qualifizierungen werden bundesweit für Fachkräfte aus dem Bereichen Bildung, Beratung und Betreuung angeboten.
In den Seminaren wird die Umsetzung des Programms praxisnah erarbeitet und erprobt. Insbesondere die Moderation und das Coaching der Eltern, als auch der Ablauf und die organisatorische Umsetzung sind Inhalt der Schulung. Das ausgehändigte Material hat Handbuchcharakter und erleichtert die inhaltliche und organisatorische Planung. Inhouse Schulungen sind möglich und können zu günstigeren Konditionen angeboten werden.

Evaluation

Das FuN-Programm wurde in einer Evaluationsstudie der FH Köln unter Leitung von Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler als methodisch innovativ, effektiv und im Hinblick auf den Aufbau entwicklungsfördernder Erziehungshaltungen und formeller und informeller Netzwerke wirksam bewertet. (Veröffentlicht: Sigrid Tschöpe-Scheffler (Hrsg.): Konzepte der Elternbildung – eine kritische Übersicht. 2. Auflage 2006). Die Einbindung und Integration des Programms in das Gesamtkonzept von Einrichtungen trägt entscheidend zur Wirksamkeit des Konzepts bei. Die Auseinandersetzung mit einem ressourcenorientierten Blick auf Eltern und die Freude daran neue Lern – und Arbeitsformen in der Zusammenarbeit mit Familien zu erproben, sind wichtige Voraussetzungen. Gerade wenn Familien, die ansonsten eher schwer durch präventive Angebote erreicht werden, angesprochen werden sollen, sollten gewisse personelle Zeitressourcen eingeplant werden.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

FuN wurde 1999 im Rahmen eines Innovationsprojektes des Landes NRW entwickelt und wird seitdem in fast allen Bundesländern umgesetzt.

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Qualifizierungskosten im Modul FuN-Familie für 2×2 Tage belaufen sich z.B. auf 430,00 Euro incl. Materialmappe plus Supervision und Auswertungstreffen. Nähere Angaben unter https://fun-fortbildungen.de/fun-familie/ (Zugriff: 22.01.2024)
Die Förderung / bzw. Kostenübernahme der FuN-Programme ist im Bundesgebiet unterschiedlich geregelt. Teilweise werden Mittel aus der Jugendhilfe, den Frühen Hilfen oder unterschiedlichen sozialräumlich und/oder präventiv ausgerichteten Fördermitteln eingesetzt. Verschiedene Einrichtungen initiieren das Programm komplett aus eigenen Ressourcen und sehen darin ihr Konzept von Zusammenarbeit mit Eltern. Verschiedene Kommunen/ Jugendämter praktizieren FuN als flächendeckendes präventives Konzept in ihrer Region.

Bezüge zum Orientierungsrahmen Kita-Qualität: Gesundheit – Bildung – Entwicklung

QD 2: Entwicklung der Kita-Kultur
QK 2.4: Bildungsverständnis und Bild vom Kind
QD 4: Kooperation und Vernetzung
QK 4.5: Gemeinwesenorientierte Vernetzung
QD 5: Bildung, Erziehung und Betreuung
QK 5.3: Beziehung und Interaktion
QK 5.4: Methoden
QK 5.5: Lernbereiche und Erfahrungsfelder
QK 5.6: Angebote für Kinder mit besonderem Förderbedarf
QK 5.8: Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern
QD 6: Wirkungen
QK 6.1: Auswirkungen auf die Kinder
QK 6.2: Auswirkungen auf die Eltern
QK 6.4: Auswirkungen aus Staat und Gesellschaft

Literatur / Quellen / Praxismaterialien

  • https://www.fun-fortbildungen.de (Zugriff: 22.01.2024)
  • Tschöpe-Scheffler, Konzepte der Elternbildung – eine kritische Übersicht, Verlag Barbara Budrich 2006