Ein Standard bezeichnet allgemein die inhaltliche Bestimmung von Verfahrensregeln zur Realisierung vorausbestimmter Anforderungen an die Qualität eines Arbeitsprozesses und/oder -produktes bzw. zur standardisierten Bearbeitung wiederholt auftretender Probleme (Witteriede, 2010).
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Stakeholder/ Anspruchsgruppen
Stakeholder – auf Deutsch Anspruchsgruppen – sind Gruppen, die aufgrund ihrer Rolle bestimmte Interessen oder Erwartungen in Bezug auf ein Angebot, eine Dienstleistung, ein Projekt/Programm, eine Organisation oder ein Setting haben. Dazu zählen Leistungsempfänger*innen, Kostenträger*innen sowie Personen, die an einer Dienstleistungserbringung beteiligt sind oder diese beeinflussen (z. B. Partner, Behörden) (vgl. Kolip et al., 2019).
Sozioökonomischer Status/ Sozialstatus
„Der Begriff sozioökonomischer Status bzw. Sozialstatus beschreibt zusammenfassend die Stellung eines Menschen innerhalb einer Gesellschaft. Um den sozioökonomischen Status zu bestimmen, wird zumeist auf Informationen zur schulischen und beruflichen Bildung, zur beruflichen Stellung und zur Einkommenssituation zurückgegriffen“ (GBE, 2023).
Sozialsponsoring
Der deutschen Akademie für Management zufolge, ist Sozialsponsoring eine spezielle Form der Unterstützungsleistung für gemeinnützige Einrichtungen, Bildungsstätten und Projekte durch ein Unternehmen oder eine Einzelperson (Sponsor) mit Dienst-, Sach- oder Geldleistungen. Durch Sozialsponsoring werden z. B. Behindertenvereine, Kindergärten und Schulen, aber auch weltweite Entwicklungsprojekte gefördert. Sozialsponsoring hilft bei der Lösung sozialer, gesellschaftlicher und humanitärer Probleme und bildet gleichzeitig einen Teil der Kommunikations- und Marketingstrategie des fördernden Sponsors (DAM, 2023).
Sozialisation
„Sozialisation umfasst die Wirkungen soziokultureller Faktoren auf die Entwicklung in Bezug auf das Hineinwachsen in die gängigen Verhaltens- und Erlebensnormen eines Kulturkreises oder einer Gesellschaft. Diese Übernahme von mehr oder weniger tradierten, gesellschaftlichen Rollen und Aufgaben durch Kinder und Jugendliche erfolgt in der Regel durch verschiedene Instanzen, u. a. durch das Elternhaus, durch die Schule und damit einhergehend durch den gleichaltrigen Freundeskreis (Peers), Freizeiteinrichtungen, Jugendorganisationen, durch das Arbeitsumfeld und durch Massenmedien.
Sozialisation als ein zentraler Begriff der Sozial- und Erziehungswissenschaft geht auf den Soziologen Emile Durkheim zurück, der darunter den Vorgang der Vergesellschaftung des Menschen, d. h. den Einfluss der sozialen Bedingungen auf die Entwicklung eines Heranwachsenden, verstand. Sozialisation in diesem Sinne beschäftigt sich letztlich mit der Frage, wie aus einem Neugeborenen ein autonomes, gesellschaftliches Subjekt werden kann, eng verbunden mit der sozialen Bedingtheit der Persönlichkeitsentwicklung“ (Stangl, 2023).
Sozialepidemiologie
„Die Epidemiologie misst die Häufigkeit und Verteilung von Gesundheitszuständen bzw. Krankheiten und deren Einflussfaktoren in einer Bevölkerungsgruppe. Als ein Teilgebiet dieser Lehre hat sich die Sozialepidemiologie herausgebildet, die den Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheitszustand analysiert“ (Kuhn & Bolte, 2020).
Soziale Unterstützung
Soziale Unterstützung kann als qualitative Eigenschaft sozialer Beziehungen verstanden werden und in unterschiedlichen Formen, beispielsweise instrumentell (z. B. Verfügbarkeit von Geld, Unterstützung im Haushalt, Hilfe bei der Kinderbetreuung) oder emotional (z. B. Diskussion von Gefühlen, Gespräche über Sorgen und Ängste), erbracht werden. Für die Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und Gesundheit spielt neben der tatsächlichen Unterstützung eine Rolle, inwiefern diese Unterstützungsleistungen als adäquat wahrgenommen werden. Um die Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und Gesundheit zu erklären, kommen zwei grundlegende Ansätze in Frage. Entweder wirkt soziale Unterstützung generell positiv auf Gesundheit (Haupteffekt-Modell), oder sie wirkt insbesondere in Zeiten von Krisen und Stress protektiv (Puffer-Modell). In der bisherigen Forschung konnten für beide Wirkmechanismen Hinweise gefunden werden. Für die medizinische und präventive Praxis verweist soziale Unterstützung auf das soziale Umfeld in Gemeinden, Stadtteilen und Quartieren, in denen soziale Integration gefördert und gelebt werden kann (vgl. Vonneilich & Franzkowiak, 2022).
Soziale und gesundheitliche Ungleichheit
„Gesundheitliche Ungleichheit bezeichnet soziale Ungleichheiten bei Ausbruch und Verlauf von Krankheiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Sie werden über Indikatoren sozialer Differenzierung abgebildet, üblicherweise über Schulbildung, berufliche Position, Einkommen und Vermögen. Die gesundheitlichen Risiken sind konsistent in den am stärksten benachteiligten Gruppen am höchsten und nehmen mit steigender sozialer Position ab. Sie manifestieren sich am deutlichsten bei Erkrankungen, 1deren Entstehung und Verlauf durch Verhalten und äußere Rahmenbedingungen beeinflusst werden können. Soziale Unterschiede hinsichtlich des Gesundheitszustands einzelner Bevölkerungsgruppen finden sich in allen Ländern, auch in vergleichsweise wohlhabenden Nationen wie Deutschland. Die ungleiche Verteilung von Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken ist durch Studien gut belegt (vgl. Siegrist, 2021): Personen mit niedrigen Einkommen, niedriger Bildung und Berufen, die mit wenig Entscheidungsspielräumen und geringer Verantwortung ausgestattet sind, weisen deutlich erhöhte Krankheits- und Sterblichkeitsrisiken auf (Epidemiologie und Sozialepidemiologie). Aus mehreren westeuropäischen Staaten wurde zudem wiederholt berichtet, dass sich gesundheitliche Ungleichheiten in den letzten Jahren vergrößert haben (vgl. Bosworth, 2018)“ (Geyer, 2021).
Soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke sind relativ dauerhafte, meist informelle Beziehungsstrukturen zwischen Individuen und Gruppen. Dazu zählen primäre (Familie, Freunde), sekundäre (Selbsthilfe, Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeförderung, Verbände) und tertiäre Netzwerke (professionelle Hilfssysteme). Sie alle helfen bei der Bewältigung von Krankheiten und fördern die Gesundheit auf individueller wie lokaler Ebene. So haben epidemiologische Untersuchungen gezeigt, dass eine Einbindung in soziale Netzwerke (Soziale Unterstützung) mit einer geringeren Krankheitshäufigkeit und höheren Lebenserwartung einhergeht (Trojan, 2020).
Sozial-emotionale Kompetenz
Der zusammengefasste Begriff weist auf die enge Beziehung von emotionaler und sozialer Kompetenzen hin. Als emotionale Kompetenz wird die Fähigkeit verstanden, eigene Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und auf verschiedene Weise auszudrücken, sie zu regulieren und mit ihnen umgehen zu können. Gleichzeitig bedeutet es, mitfühlen zu können, also Verständnis für die Gefühle anderer zu haben und angemessen darauf zu reagieren. Als soziale Kompetenz bezeichnet man die Fähigkeit, in der Interaktion mit anderen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen, sich in die Rolle anderer hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse und Wünsche im eigenen Handeln zu berücksichtigen.
Die sozial-emotionalen Kompetenzen umfassen folgende Fähigkeiten:
- den Umgang mit Emotionen,
- die Empathie,
- die Kontakt- und Beziehungsfähigkeit,
- die Kooperationsfähigkeit,
- die Konfliktfähigkeit,
- sowie Toleranz und Rücksichtnahme. (kindergarten heute, o.J.).