starKids – starke Kinder von Anfang an

Suchtprävention in Kindertagesstätten

Verantwortliche / Anbieter

Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS)
Grupenstraße 4
30159 Hannover
Tel.: 0511 626266-0
E-Mail: info@nls-online.de
www.nls-online.de

Kontaktmöglichkeit in Niedersachsen

Ricarda Henze (NLS)

In Niedersachsen kann starKids in zurzeit 13 Regionen von in starKids geschulten Fachkräften für Suchtprävention angeboten werden. Bei Interesse nehmen Sie Kontakt zu Ihrer Fachstelle für Sucht und Suchtprävention auf oder wenden Sie sich an die NLS (s.o.).

Zielsetzung

Kompetenzerweiterung der Erzieher*innen in Bezug auf Suchtprävention im Elementarbereich.
starKids

  • setzt auf nachhaltige und gezielte Lebenskompetenzförderung der Kinder,
  • nimmt Familien mit Suchtproblemen in den Blick und unterstützt die KiTas sowohl bei der Stärkung der Kinder als auch bei der Gesprächsführung mit betroffenen Eltern,
  • thematisiert auch strukturelle Bedingungen und Konzepte wie Diversity, Rolle von Erzieher*innen und betriebliche Suchtprävention.

Zielgruppe

Kinder in der Kindertagesstätte, Erzieher*innen in ihrer Rolle als Multiplikator*innen und Adressat*innen, Kita-Leitungen in ihrer Rolle als Multiplikator*innen, Adressat*innen und Führungskraft. Die Eltern werden durch Elternabende und Umsetzungstransparenz über starKids in der Kita angesprochen.

Inhalte und Methodik

starKids wird mit mehreren Kitas einer Region im Verbund durchgeführt. Die teilnehmenden Erzieher*innen erwerben Kenntnisse und Kompetenzen und transportieren sie in die konkrete Arbeit ihrer Kitas. Die Themen Gefühle, Umgang mit Konflikten, Konsumverhalten und Frustrationstoleranz werden in der Kita kindgerecht eingebracht. Weitere Umsetzungsthemen in starKids sind:

  • die Förderung suchtpräventiver Lebenskompetenzen aller Kinder in der Kita,
  • die Stärkung besonders belasteter Kinder im Kita-Alltag,
  • im letzten Projektjahr wird starKids durch das 8-wöchigen Projekt „Miteinander stark“ für alle in Form einer Spielzeug reduzierten oder –freien Zeit unmittelbar erlebbar gemacht,
  • der Einbezug der Eltern durch Elternabende gemeinsam mit Fachkräften und Transparenz bei der Umsetzung von starKids.

Rahmenbedingungen

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Ein starKids Arbeitskreis unter Leitung der regionalen Fachkraft für Suchtprävention steuert die starKids Arbeitsprozesse in der Region. Alle Kindertagesstätten einer Region, die im Elementarbereich tätig sind, können an dem starKids-Arbeitskreis teilnehmen (mind. 3, max. 6 Einrichtungen). Je zwei Personen pro Einrichtung (KiTa-Leitung und eine*r weitere*r pädagogische*r Mitarbeiter*in) sind die Mitglieder in diesem starKids-Arbeitskreises. Die starKids-Arbeitskreistreffen finden ca. alle 2 Monate statt – in der Regel wechseln sich eine thematische Sitzung und eine Reflexionssitzung ab. In der thematischen Sitzung werden neue Inhalte eingeführt, die Verbindung zur Suchtprävention aufgezeigt und Möglichkeiten der Umsetzung in der Arbeit mit den Kindern erörtert. Die Reflexionssitzung dient zum Austausch der gemachten Erfahrungen bei der Umsetzung und bietet so neue Anregungen und Motivation. Diese Struktur ermöglicht den Kitas ausreichend Zeit für die Umsetzung. Bei kürzeren Intervallen von ca. 6 Wochen kann die Projektzeit auf 2,5 Jahre verkürzt werden.
Alle Teilnehmer*innen erhalten ein ausführliches Manual. Der Ort der Sitzungen wird von der Fachkraft für Suchtprävention vor Ort festgelegt. Die Fachkräfte für Suchtprävention sind hauptberuflich in der Suchtprävention tätig, i.d.R. einer Fachstelle für Sucht und Suchtprävention angegliedert und zusätzlich in der Arbeit mit dem Programm starKids von der NLS geschult.

Schulungsangebot für MultiplikatorInnen in KiTa

Die regelmäßigen Sitzungen des regionalen starKids-Arbeitskreises sind als Fortbildungen anzusehen. Es sollen jeweils zwei pädagogische Kräfte an dem Arbeitskreis teilnehmen – eine davon mit Leitungsaufgaben. Die regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die Teilnehmer*innen erhalten ein umfangreiches begleitendes Manual mit Informationen zu den jeweiligen Themen sowie Hinweise und Praxisbeispiele der Umsetzung für sich und jede teilnehmende Kindergartengruppe, wobei die gesamte KiTa starKids umsetzen sollte. Die Teilnahme an starKids ist i.d.R. kostenfrei, ebenso die Materialien für die Teilnehmer*innen.

Evaluation

starKids wurde von der NLS gemeinsam mit Praktiker*innen entwickelt und im Zeitraum von 2011-2014 an vier Standorten erprobt und evaluiert. Ergebnis: „Zusammenfassend kann aufgrund der (…) Ergebnisse die starKids-Konzeption als ausgesprochen erfolgreiches Instrument zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung in niedersächsischen Kindertagesstätten bezeichnet werden. Die einzelnen thematischen Bausteine erhielten von den beteiligten Akteuren durchgehend Bestnoten.“ Näheres siehe Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (Hrsg.)(2015): starKids – starke Kinder von Anfang an. Evaluationsbericht. Hannover, S. 25.

Förderlich für den Erfolg war es, wenn sich die KiTas auf das Projekt eingelassen haben und wenn mehrere KiTas im Arbeitskreis waren. So war ein stabiler und gewinnbringender Austausch möglich. Eher hinderlich ist der lange Zeitraum des Projektes, da es für die Folgen von Personalfluktuation anfälliger wird. Dennoch haben die Projektentwickler*innen sich für dieses Projektdesign weiterhin entschieden, da die Wirkungen von starKids so nachhaltiger sind. starKids setzt auf das Miteinbeziehen der Förderung direkt in den KiTa-Alltag. Somit läuft das Projekt immer mit, ohne zu viel Platz einzunehmen.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

Nach der Evaluation wurden 2015 das Konzept und die Materialien überarbeitet und ergänzt. Weitere Fachkräfte für Suchtprävention wurden geschult. Seit 2016 ist starKids in 13 Regionen Niedersachsen grundsätzlich verfügbar.

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Finanzielle Kosten entstehen zunächst keine (ggf. kleinere Aufwandsentschädigungen, das ist nicht zentral festgelegt). Allerdings müssen die KiTas regelmäßig an den starKids-AK-Sitzungen teilnehmen und in den internen Teambesprechungen ihrer KiTas die jeweiligen Themen einführen und die Umsetzung gemeinsam mit den anderen Erzieher*innen planen.

Bezüge zum Orientierungsrahmen KiTa-Qualität: Gesundheit – Bildung – Entwicklung

QD 3: Führung und Organisation
QK 3.4 Bedarfsermittlung und Angebotsplanung
QK 3.10 Öffentlichkeitsarbeit
QD 4: Kooperation und Vernetzung
QK 4.2 Zusammenarbeit der (pädagogischen) Fachkräfte
QK 4.3 Fort- und Weiterbildung
QK 4.4 Externe Beratung
QK 4.5 Gemeinwesenorientierte Vernetzung
QD 5: Bildung, Erziehung und Betreuung
QK 5.3 Beziehung und Interaktion
QK 5.5 Lernbereiche und Erfahrungsfelder
QK 5.8 Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern
QD 6: Wirkungen
QK 6.1 Auswirkungen auf die Kinder

Literatur / Quellen / Praxismaterialien