!SocialSkills*

Mit Spiel, Spaß und Bewegung zu einem respektvollen Miteinander in Grundschulen

*Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“.

Verantwortliche / Anbieter

!Respect e. V.
Kahlendamm 10, 30657 Hannover (Vereinssitz)
An der Kapelle 4, 50858 Köln (Geschäftsstelle und Postanschrift)
Jan Lindert (Geschäftsführer)
Tel.: 0221 31061272
E-Mail: j.lindert@respect-in-school.de
https://www.respect-in-school.de

Zielsetzung

Ziel der Präventionsmaßnahme !SocialSkills in Grundschulen ist, die sozial-emotionalen Kompetenzen der teilnehmenden Kinder mit Spiel, Spaß und Bewegung zu fördern. Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeitende erwerben Vermittlungsstrategien für sozial-emotionales Lernen. Klassen-, Schul- und Lernklima verbessern sich.
Schule wird ein Umfeld des wertschätzenden Miteinanders und verbindet damit größere Lernerfolge für alle Kinder.

Zielgruppe

Primäre Zielgruppe sind Kinder der Primarstufe. Angesprochen werden aber auch alle anderen Beteiligten der teilnehmenden Schulgemeinschaften: Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeitende sowie Eltern und Erziehungsberechtigte.

Inhalte und Methodik

Die Intervention mit den Schüler*innen erfolgt im Klassenverbund. Mittels der pädagogischen Ansätze des „Bewegten Lernens“ und des „Spiel-basierten Lernansatzes“ werden die zehn sozial-emotionalen Kompetenzen (nach Prof. Hanns Petillon, Uni Koblenz) gefördert:

  • Regeln und Rituale,
  • Kontakt,
  • Kommunikation,
  • Vertrauen,
  • Kooperation,
  • Konflikt,
  • Ich-Identität,
  • Mitgefühl,
  • Toleranz,
  • Gemeinschaft.

Mit Bewegungs- und Rollenspielen werden Verhaltens- und Kommunikationsstrategien zu typischen Konfliktsituationen des Schulalltags (ohne schwere Verletzungen) vermittelt, damit Schüler*innen diese selbstständig lösen können. Zentrales Element ist die „Stopp-Regel in drei Schritten“ zur Impulskontrolle. Die Klassenleitung ist bei den Trainings ihrer Klasse immer anwesend, die anderen Lehrkräfte sollen mindestens einmal hospitieren. Für das pädagogische Schulpersonal erfolgt einmalig eine Fortbildung. Hierbei werden Lehrmethoden für sozial-emotionales Lernen vermittelt, um das Thema langfristig in den Schulalltag integrieren zu können. Außerdem werden den Pädagog*innen eine Online-Plattform mit Lehrmaterialien und regelmäßige Netzwerktreffen angeboten. Für die erziehungsberechtigten Personen wird ein Infoabend durchgeführt.

Rahmenbedingungen

Die Intervention mit den Schüler*innen dauert bei Erstprojekten 6 Schulstunden, diese finden an drei verschiedenen Projekttagen in Blöcken à 90 Minuten statt (Grundprogramm). Sofern Anschlussprojekte in folgenden Schuljahren durchgeführt werden sollten, bekommen die Kinder, die die Maßnahme bereits kennengelernt haben, eine Auffrischung à 90 Minuten (Auffrischungsprogramm). Die Kindertrainings finden idealerweise in der Sporthalle statt. Notfalls reicht auch ein größerer Raum wie Aula oder Mensa, in dem Bewegungsspiele durchgeführt werden können.

Die Klassen sollten immer durch die Klassenleitung begleitet werden. Alle anderen Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeitenden sollten mindestens einmal 90 Minuten lang hospitieren. Für das pädagogische Schulpersonal erfolgt einmalig eine Fortbildung (6 Schulstunden), die idealerweise auf 2 Nachmittage verteilt ist. Auch für diese Fortbildung ist eine Turnhalle oder zumindest ein größerer Raum erforderlich.
Der Infoabend für die erziehungsberechtigten Personen dauert 90 Minuten, online oder in Präsens in der Schule, und sollte durch die Schulleitung begleitet werden. Das Training wird von geschultem Personal der Programmanbietenden durchgeführt.

Die Grundausbildungen der Respect-Coachis sind zum Teil Sportwissenschaftler*innen , Sportpädagog*innen, Erziehungswissenschaftler*innen, Sozialarbeiter*innen, Sonderpädagog*innen . Als Respect-Coach wird zusätzlich eine 2-wöchigen Konzeptschulung plus Praxisbegleitung und Coaching benötigt. Siehe https://www.respect-in-school.de/team/ .

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen

Die Begleitung der Schulkinder bei den Interventionen durch die Klassenleitungen, die Hospitationen durch alle anderen Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeitenden, die Teilnahme an der 6stündigen Fortbildung, die umfangreichen Online-Lehrmaterialien sowie die Möglichkeit, an Netzwerktreffen für Projektpartnerschulen teilzunehmen, haben das Ziel, das Programm nachhaltig im Schulalltag zu etablieren. Die Kosten für die Fortbildung und die Lehrmaterialien sind ersichtlich im Preis- und Leistungsverzeichnis (siehe u. g. Punkt „Kosten“). Auf Anfrage können Lehrkraftfortbildungen ohne Grundprogramm für Lehrkräfte, SchulsozialarbeiterInnen und PädagogInnen als MultiplikatorInnen-Schulung im Rahmen einer SchiLF durchgeführt werden.

Evaluation

Die Maßnahme ist im Schuljahr 2021/22 wissenschaftlich evaluiert worden und aufgrund der dem „Landespräventionsrat Niedersachsen“ vorliegenden Evaluationsstudie im Sommer 2022 in die „Grüne Liste Prävention“ aufgenommen worden: https://www.gruene-liste-praevention.de/nano.cms/datenbank/programm/146. Eine Follow-up-Untersuchung im Schuljahr 2022/23 hat ergeben, dass eine !SocialSkills-Maßnahme nach einem Jahr als Auffrischungskurs zur Steigerung des sozial-emotionalen Lernstatus von Grundschüler*innen beitragen kann.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

Die Präventionsmaßnahme !SocialSkills ist seit Gründung des Vereins !Respect e. V. im Jahr 2016 an mehr als 100 verschiedenen Schulen durchgeführt worden (Stand 2023). Die meisten Projekte fanden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Berlin statt. Aber auch in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein war man mit dem Projekt schon tätig.

Auf der Website des Niedersächsischen Kultusministeriums findet man Praxisbeispiele zur Umsetzung des Konzepts ES, u. a. mit !SocialSkills-Schulprojekten in Barsinghausen und Ganderkesee: https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/schule/inklusive_schule/rahmenkonzept_inklusive_schule/schulentwicklung_und_unterricht/das_konzept_es_zum_umgang_mit_herausfordernden_verhaltensweisen/praxisbeispiele_zur_umsetzung_des_konzept_es/praxisbeispiele-zur-umsetzung-des-konzept-es-219402.html

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Ein Preis- und Leistungsverzeichnis findet man auf der Website des !Respect e. V. unter https://www.respect-in-school.de/socialskills/preis-und-leistungsverzeichnis/.

Beispielberechnung für Kindertrainings für 8 Klassen à 6 Stunden, 1 Fortbildung für Lehrkräfte und Betreuer*innen, Onlinepauschale Lehrmaterialien und 1 Elternabend = 5.841,00 €.

Der !Respect e. V. unterstützt Schulen beim Fundraising, auch telefonisch durch Jan Lindert unter 0221 31061272. Nähere Informationen zu den Möglichkeiten des Fundraisings, siehe https://www.respect-in-school.de/2023/11/14/tipps-zur-finanzierung-von-schulprojekten/ .

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Angebot !SocialSkills unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 2, 4 bis 6.

QB 2: Lehren und Lernen
QM 2.2: Unterrichtsführung (Störungsprävention, Lernklima)
QB 3: Leitung und Organisation
QM 3.2: Mitverantwortung
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QM 4.3: Berufliche Kompetenzen
QB 6: Kooperation und Beteiligung
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Ziel des Angebotes ist die Prävention von aggressiven Verhaltensweisen und die Förderung von sozial-emotionaler Kompetenzen. Die Förderung sozialer Kompetenzen schafft ein positives Lernklima und fördert Sprachbildung durch angewandtes verbales Konfliktmanagement.
  • Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Lehrerfortbildungen sind vorgesehen. Das Programm fördert prosoziales Verhalten der SchülerInnen und entlastet damit die Lehrkräfte. (Lehrergesundheit)
  • Es besteht die Möglichkeit, es als – Bildungsangebot- in das schuleigene Curriculum zu integrieren und die Themenfelder sozial-emotionaler Kompetenzen und prosoziales Verhalten als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.
  • Absprachen im Kollegium fördern die Kooperation im Team. Der friedliche Umgang miteinander ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischen Handelns (Schule als Lebensraum).

Literatur / Quellen / Praxismaterialien