STEP für Eltern und Pädagogen *

Systematisches Training für Eltern und PädagogInnen

*Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“.

Verantwortliche / Anbieter

InSTEP Weiterbildungsinstitut
Kreuzbergstr. 84
40489 Düsseldorf
www.instep-online.de

Herausgeberinnen des STEP Programms im deutschsprachigen Raum:
Trudi Kühn
Tel.: 0211 4089888
Mobil: 0179 2106456
Fax: 0211 4056670
E-Mail: trudi.kuehn@instep-online.de
und
Roxana Petcov
Tel.: 0211 4228727
Mobil: 0173 5755776
Fax: 0211 4228729
E-Mail: roxana.petcov@instep-online.de

Zielsetzung

Mit der Durchführung der professionellen Weiterbildungen für Lehrer*innen bzw. Erzieher*innen und der Elternkurse an einer Schule wird – durch die gemeinsame pädagogische Sprache und gelingende Beziehungen – eine signifikante Reduzierung des Stresslevels erreicht. Die Gesundheit von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern wird gestärkt. Der Grundstein für eine gelungene Schulentwicklung und erfolgreiche Inklusion wird gelegt.

Zielgruppe

  1. STEP Fortbildung für Lehrer*innen: Lehrer*innen aller Schulformen, Schulleiter*innen, Referendar*innen, Lehramtsstudent*innen.
  2. STEP Elternkurse: Eltern, Großeltern, Adoptiv- und Pflegeeltern.

Inhalte und Methodik

Themen der Fortbildung für Lehrer*innen sind:

  • eigenes Verhalten als Lehrkraft und Verhalten des Schülers aus der Sicht der Individualpsychologie verstehen, Perspektive auf das Fehlverhalten des Schülers ändern (u.a. nicht persönlich nehmen), anders als bisher reagieren und positives Verhalten des Schülers stärken,
  • zwischen Ermutigung, Lob und Druck unterscheiden lernen, den Mut haben, nicht perfekt zu sein,
  • respektvolle Kommunikation: aktiv zuhören, Ich-Aussagen,
  • Kooperation: anhand von vier Fragen entscheiden, wer für die Lösung eines Problems verantwortlich zeichnet, Schüler bei der Lösungsfindung durch Erforschen von Alternativen unterstützen, Klassenrat,
  • Disziplin auf kooperative Weise (zur Prävention und als Intervention) erreichen, als Lernprozess erachten, Schüler aus den Folgen ihrer Entscheidungen lernen lassen, Ziel = Selbstdisziplin,
  • Mithilfe der STEP Strategien (roter Faden) flexibel, individuell und wirkungsvoll mit täglichen Herausforderungen umgehen (Schüler*innen, Klasse, Kolleg*innen, Leitung),
  • Kräfte der Gruppe in ihrer Dynamik verstehen, Zusammenhalt der Klasse durch die Entwicklung einer zusammenhaltenen Gruppe fördern,
  • professionelle, moderierende Gesprächsführung im Unterricht nutzen,
  • Entwicklung der sozialen Kompetenz der Schüler*innen fördern,
  • Zusammenarbeit mit den Eltern über gemeinsames Interesse am Kind.

Vorgehensweise:
1 bis 2 Lehrer*innen eines Kollegiums lassen sich zu Multiplikator*innen ausbilden, um die jeweilige STEP  Fortbildung vor Ort im Kollegium der eigenen Schule in mehreren Weiter- bzw. Fortbildungen professionell weiterzugeben – aber auch um die Elternkurse durchführen zu können. Auf diese Weise wird eine echte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft vor Ort ermöglicht.
Die effiziente, nachhaltige STEP Lehrerfortbildung verläuft in mehreren Schritten:

  1. Vorbereitung im Selbststudium,
  2. Fortbildung in vier Modulen (4 Tage im Abstand von 4 bis 6 Wochen, andere Formate möglich),
  3. Nachtreffen nach Abschluss der Fortbildung – regelmäßige kollegiale Beratung.

Rahmenbedingungen

STEP Lehrerfortbildung:
In einer Gruppe von 12 bis 20 Teilnehmer/innen findet nach der Vorbereitungsphase im günstigsten Fall als Inhouse-Schulung die Fortbildung in 32 Stunden und die Nachtreffen in 8 bis16 Stunden statt.
Näheres nach Absprache.
Damit eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft gelingen kann, ist es wichtig, die Eltern zu gewinnen und zu klären weshalb die Schule Elternkurse durchführt. Die Idee der Elternkurse ist es, die Schule für die Eltern transparent zu machen, die Eltern besser zu integrieren, damit sie wissen, wie in der Schule gearbeitet wird (Schulentwicklung, Inklusion, gemeinsame Sprache). Auf diese Weise können Eltern und Lehrer*innen gemeinsam an einem Strang ziehen – zum Wohl des jeweiligen Kindes.
Das Wohl des Kindes liegt im Interesse der Lehrer*innen ebenso wie der Eltern. Eine Gemeinsamkeit, die es zu entwickeln/auszubauen gilt. Eine solche gelingende Beziehungsgestaltung – durch Wertschätzung und Professionalität im Schulalltag – fördert die Gesundheit aller am Lebensraum Schule Beteiligter.

Bei den Zoom / Videokonferenzen ist der technische Zugang für die Teilnehmenden einfach. Allerdings müssen die Teilnehmenden über einen PC / ein Laptop / Tablet oder IPhone verfügen, um teilnehmen zu können. Bei Pädagog*innen stellt dies gewöhnlich kein Problem dar. In allen Fällen besteht die Möglichkeit, dass der/die STEP Dozent*in bzw. Kursleiter*in die Teilnehmenden in die technischen Gegebenheiten vor der Fortbildung / dem Kurs in einer kurzen Zoom-Konferenz einführt.

Die STEP Elternkurse bzw. STEP Weiterbildungen für Pädagog*innen können auch als hybride Veranstaltung durchgeführt werden. D.h. dass Eltern / Pädagog*innen sowohl in Präsenz vor Ort teilnehmen als auch per Zoom zugeschaltet sind.
Voraussetzung dafür ist, dass die jeweilige STEP Kursleiter*in / Dozent*in über die notwendige Ausstattung dazu verfügt.
Das lässt sich den/die Kursleiter*in besprechen.
https://instep-online.de/eltern_grosseltern/elternkurse/kursleiterinnen-in-ihrer-naehe/index.php
Um an den STEP Elternkursen teilzunehmen, die online angeboten werden, bekommen die Eltern von der/dem STEP Kursleiter*in im Vorfeld per Mail einen Link für die jeweiligen Kurstreffen über Zoom zugesandt.
Die Eltern melden sich bei den jeweiligen STEP Kursleiter*innen über folgende Website an:
https://instep-online.de/eltern_grosseltern/elternkurse/aktuelle-online-kursangebote/index.php

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen

1 bis 2 Lehrer*innen eines Kollegiums lassen sich zu Multiplikator*innen ausbilden, damit die jeweilige STEP Weiter- bzw. Fortbildung vor Ort im dem Kollegium der eigenen Schule in mehreren Weiter- bzw. Fortbildungen professionell weitergegeben werden kann, aber auch um die STEP Elternkurse durchführen zu können. Auf diese Weise wird eine echte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft vor Ort ermöglicht.

  1. Schritt: 1 bis 2 Lehrer*innen einer Schule können sich zu STEP Multiplikator*innen für die Durchführung der STEP Elternkurse ausbilden lassen. D.h. sie nehmen an einem siebentägigen STEP Kursleiterseminar (Grundmodul) teil (1.Teil: 4 Tage, 2.Teil: 3 Tage). Zwischen den Teilen haben die Multiplikator*innen 4 bis 8 Wochen Zeit, Erfahrungen mit der Anwendung des pädagogischen Konzepts von STEP beim Umgang mit Kindern zu sammeln und eine Präsentation im 2.Teil vorzubereiten.
  2. Schritt: Die Absolventen des Seminars schließen sich dem Trainernetzwerk (zwecks Qualitätssicherung) an und führen dann einen STEP Elternkurs durch.
  3. Schritt: Die Lehrer*innen (Multiplikator*innen) nehmen am dreitägigen STEP Aufbaumodul teil. Danach können Sie die STEP Fortbildung für Lehrer*innen in ihrer Schule (oder auch anderen Schulen) durchführen. Die Zahl der Teilnehmer*innen an der Fortbildung beläuft sich bei einem/r leitenden Kollegen*in auf bis zu 12, bei zwei Kolleg*innen in der Leitung auf bis zu 20.

Der/die Multiplikator*in führt also mehrere Schulungen durch, so dass möglichst das gesamte Kollegium an der Fortbildung teilnimmt.
Hinweise:
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es vorteilhaft ist, dass die Multiplikator*innen (die für diese Aufgabe ausgebildeten Lehrer an der Schule) mit ca. 2 Std. pro Woche vom Unterricht freigestellt werden, damit sie 2 x im Jahr die Fortbildung (à 32 Stunden) durchführen.

Evaluation

STEP wird seit 2003 von Professor Klaus Hurrelmann begleitet. 2006 bis 2009 lief die wissenschaftliche Evaluation unter der Ägide von Prof. Hurrelmann in 2 Phasen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Evaluation von STEP im Rahmen der Präventionsforschung finanziert.
Ein Ergebnis der Studie war, dass der Stresslevel in den Familien, in denen ein Elternteil an einem STEP Elternkurs teilgenommen hatte, signifikant reduziert werden konnte.
Die Qualität und das Engagement der STEP Kursleiter/innen wurde besonders betont. Mehr dazu auf der Website ↑ www.instep-online.de unter Evaluation.
STEP ist ein besonders flexibles Programm, das auch für bildungsungewohnte Eltern geeignet ist.
In den USA wurden 61 Untersuchungen von STEP Elternkursen mit verschiedenen Zielgruppen durchgeführt. 2010 wurde STEP in die amerikanische Datenbank der evidenzbasierten Programme NREPP (National Registry of Evidence-based Programs and Practices) aufgenommen.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

STEP Elternkurse gibt es in deutscher Sprache seit 2000, die STEP Fortbildung für Lehrer*innen seit 2012 – in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Belgien.
2013 sind in Deutschland ca. 200 zertifizierte STEP Kursleiter*innen ausgebildet, die Elternkurse durchzuführen und ca. 30 STEP Dozent/innen, die Fortbildungen für Lehrer*innen leiten. Es werden laufend neue Multiplikator*innen in den STEP Kursleiterseminaren und den Aufbaumodulen ausgebildet.

Informationen über die ausgebildeten, zertifizierten STEP Kursleiter*nnen unter folgenden Links: http://instep-online.de/eltern_grosseltern/elternkurse/kursleiterinnen-in-ihrer-naehe/index.php (STEP Elternkurse) und http://instep-online.de/lehrerinnen-schulleiterinnen/dozentinnen-in-ihrer-naehe/index.php (STEP Lehrer*innenfortbildungen).
Alle auf den Websites aufgeführten Kursleiter*innen haben sich zur Qualitätssicherung dem InSTEP Trainernetzwerk angeschlossen.
Für weitere Fragen stehen Trudi Kühn (Tel.: 02 11 –  4 08 98 88) oder Roxana Petcov (Tel: 02 11 – 4 22 87 27) gerne zur Verfügung. Die beiden Herausgeberinnen des STEP Programms, Leiterinnen der Lehrerakademie und des InSTEP Weiterbildungsinstituts in Düsseldorf erstellen gerne z.B. den Kontakt zu den Leitern der STEP Projekte in Celle und Hamburg – Erziehungs- und Bildungspartnerschaft in Schule und Kita (inkl. Brückenjahr).

  • Artikel über Good Practice mit STEP in der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft in Schulen und Kitas (Hamburg und Celle) in „forum kriminalprävention“ 3/2012,
  • Artikel über „Lehrergesundheit durch gelingende Beziehungsgestaltung“ in Schule heute, 2/2013 (Zeitschrift des VEB), www.instep-online.de

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

  1.  Seit dem 01.01.2023  kostet die Teilnahme am STEP Kursleiterseminar (Grundmodul, 7tägig): 2150,00 Euro inkl. Mwst. = Multiplikator/in für die Durchführung der STEP Elternkurse (Eltern mit Kindern gemischter Altersgruppen). Die Teilnahme ist obligatorisch für alle, die STEP Kurse durchführen möchten.
  2. Teilnahme (optional) am STEP Aufbaumodul (1tägig), Leben mit Teenagern: 360,00 Euro inkl. Mwst. (d.h. 30 % Rabatt im Trainernetzwerk) = notwendig für Multiplikator/in zur Durchführung der STEP Elternkurse für Eltern von Teenagern.
  3. Teilnahme am STEP Aufbaumodul (3tägig), wertschätzend und professionell den Schulalltag gestalten: 900,00 Euro inkl. Mwst. = notwendig für Multiplikator*in zur Durchführung der STEP Fortbildung für Lehrer*innen.

Hinweise:
Die Kosten für die Durchführung der STEP Elternkurse bzw. der STEP Lehrerfortbildungen sind von den Rahmenbedingungen abhängig. Sie werden von der Schule bzw. von dem/r freiberuflichen STEP Kursleiter*in festgelegt.

Seit 2015 gibt es die Möglichkeit, die finanzielle Förderung von STEP Elternkursen beim gemeinnützigen STEP e.V. zur Förderung von Erziehung und Bildung zu beantragen. www.step-verein.de  Im Rahmen der existierenden Fördermittel werden insbesondere Elternkurse in sozialen Brennpunkten gefördert.
HELP e.V. in Hannover fördert die Teilnahme von Eltern an STEP Elternkursen, sowie der Lehrer*innen an der STEP Lehrerfortbildung und der Erzieher*innen an der Weiterbildung für Erzieher*innen.
HELP e.V. finanziert die Ausbildung ihrer Mitarbeiter zu STEP Multiplikatoren.

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Angebot STEP unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 3 bis 6.

QB 3: Leitung und Organisation
QM 3.3: Schulorganisation (Verwendung der Ressourcen, Angebote der individuellen Beratung und Unterstützung)
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QM 4.3: Berufliche Kompetenzen (Fort- und Weiterbildung, Gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen)
QB 6: Kooperation und Beteiligung
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Finanzielle Ressourcen werden Qualität sichernd für Erziehungspartnerschaften verwendet.
  • Ziel des Programms ist die Verbesserung der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Eltern durch beratende Unterstützung.
  • Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Lehrerfortbildungen werden angeboten.
  • Die „Förderung prosozialem Schülerverhaltens“ stellt eine Maßnahme im Sinne gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen dar.
  • Externe Institutionen unterstützten die Gestaltung eines gesundheitsfördernden Erfahrungs- und Lernraums durch die Beteiligten.

Literatur / Quellen / Praxismaterialien

STEP Elternkurse basieren auf folgenden drei Büchern, die im Beltz Verlag erschienen sind:

  • Dinkmeyer, Don Sr., McKay, Gary D., Dinkmeyer, James S., Dinkmeyer, Don Jr., McKay, Joyce L., hrsg. und übersetzt von Trudie Kühn und Roxana Petcov, STEP Das Buch für Eltern, Kinder bis 6 Jahre, Beltz 2003,
  • Dinkmeyer, Don Sr., McKay, Gary D., Dinkmeyer, Don Jr., hrsg. und übersetzt von Trudie Kühn und Roxana Petcov, STEP Das Buch für Eltern, Kinder ab 6 Jahre, Beltz 2001,
  • Dinkmeyer, Don Sr., McKay, Gary D., Dinkmeyer, Don Jr., McKay, Joyce L., hrsg. und übersetzt von Trudie Kühn und Roxana Petcov, STEP Das Buch für Eltern, Leben mit Teenagern, Beltz 2006.

Zur Lehrergesundheit siehe Artikel „Lehrergesundheit durch gelingende Beziehungsgestaltung“ in Schule heute, 2/2013 (Zeitschrift des VBE) unter www.step-online.de