Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger

Nahrungsmittelproduktion am Lernort Bauernhof erleben

Verantwortliche / Anbieter

Dr. Malte Bickel
Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide
Heimvolkshochschule Barendorf e.V.
Zentrale Koordinierungsstelle
„Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“
Lüneburger Straße 12
21397 Barendorf
Tel.: 04137 812530
E-Mail: transparenz@bto-barendorf.de
http://www.transparenz-schaffen.de

Zielsetzung

Ziel der Bildungs- und Informationsveranstaltungen ist es, Landwirtschaft sowie die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln erlebbar werden zu lassen. Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene sollen befähigt werden, sich ein Bild darüber zu machen, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert werden.

Die aktive Mitarbeit auf den Bauernhöfen bietet ein enormes Lernpotential. Das Lernen wird hier nicht arrangiert, sondern ergibt sich aus den tatsächlich anfallenden Tätigkeiten. Durch handlungsorientiertes Lernen erwerben junge Menschen alltagstaugliche Kompetenzen, die in vielen Lebensbereichen von Bedeutung sind.

Zielgruppe

Die vielfältigen Veranstaltungen auf landwirtschaftlichen Betrieben richten sich an Besucher*innen vom Kindergartenalter bis zum Leistungskurs der gymnasialen Oberstufe.

Inhalte und Methodik

In den direkten Kontakt mit den Tieren gehen, sie füttern und versorgen oder Zäune für die Koppeln stecken; selber säen, pflanzen oder die Kulturpflanzen pflegen und bis zur Ernte begleiten; Ernteprodukte weiterverarbeiten oder zu schmackhaften Speisen verkochen – über diese sinnhaften Erlebnisse entstehen bleibende Erfahrungen, die die Reflektion der eigenen Ernährungsweise begünstigen. So legt ein Besuch auf dem Bauernhof einen Grundstein für ein dauerhaftes Interesse an der Landwirtschaft und der weiteren Auseinandersetzung damit.

Bei diesem Lernangebot steht die Erfahrung und Erkundung mit allen Sinnen im Mittelpunkt: der Kontakt mit Natur, Tieren, Pflanzen, Technik und dem Boden.
Spielerisch und handlungsorientiert wird im Umgang mit Tieren, Pflanzen und Lebensmitteln eine Haltung entwickelt, die Verantwortung für sich und die Mitwelt impliziert.
Der Lernort Bauernhof schafft ein Umfeld, an dem sich im Rahmen der gemeinsamen Arbeitsprozesse mit Tier und Pflanze zudem soziale Kompetenzen in der Gruppe entwickeln.
Körperliche Bewegung und motorische Fähigkeiten zu fördern sowie handwerkliche und künstlerische Aktivitäten sind ebenfalls Bestandteile der Angebote.

Rahmenbedingungen

Die Veranstaltungen dauern in der Regel einen Vormittag. Es gibt auch mehrtägige Angebote und Jahreszeitenprojekte. Je nach Größe der Gruppe können weitere Begleitpersonen notwendig sein, die ggf. von der Lerngruppe gestellt werden müssen.
Die Gegebenheiten auf landwirtschaftlichen Betrieben machen es unter Umständen notwendig, besondere Absprachen zu treffen, falls Barrierefreiheit erforderlich sein sollte, oder z.B. Allergien gegen Tierhaare oder ähnliche Einschränkungen vorliegen. Einige unserer Anbieter verfügen über Erfahrungen mit Kindern mit besonderem Förderbedarf.

Schulungsangebote für Multiplikator*innen in Schulen

Die Mehrzahl der „Regionalen Bildungsträger“ bietet ausführliche Beratungen an, zum Beispiel für die erfolgreiche Planung und Durchführung von Projekten.
Bei Fortbildungsveranstaltungen wird die jeweilige regionale Angebotspalette ausführlich vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen diskutiert.
Diese Veranstaltungen werden in der Regel an den Lernstandorten unserer 55 „regionalen Bildungsträger“ durchgeführt – und nach Absprache auch speziell für einzelne Kollegien konzipiert.

Evaluation

Wird zurzeit überarbeitet. (04.02.2021)

Erfahrungsberichte, Verbreitung

„Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ ist seit 2002 in Niedersachsen etabliert, seit 2008 werden die Angebote durch die Länder Niedersachsen und Bremen sowie die Europäische Union finanziert.
Die 55 Netzwerke von Lernorten in Niedersachsen und Bremen („Regionale Bildungsträger“) sind erreichbar über
http://www.transparenz-schaffen.de/projektpartner

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Die Angebote sind grundsätzlich kostenlos, je nach Themenwahl kann eine Umlage für z.B. verwendete Lebensmittel anfallen.
Die Anreise zu den Lernorten muss von der teilnehmenden Gruppe finanziert werden. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 6 Personen.

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Angebot „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger“ unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 4 bis 6.

QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QB 5: Bildungsangebote und Anforderungen
QM 5.2: Schuleigenes Curriculum (Unterrichtsergänzende Angebote)

Erläuterungen:

  • Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Es besteht die Möglichkeit, es als Bildungsangebot in das schuleigene Curriculum zu integrieren und die Themenfelder „Landwirtschaft, Ernährung, Konsum“ als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.

Literatur / Quellen / Praxismaterialien