Fahr Rad!

Fürs Klima auf Tour

Verantwortliche / Anbieter

Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Projektleiterin:
Anika Meenken
Wallstraße 58
10179 Berlin
Tel.: 030 280351-0
Fax: 030 280351-10
E-Mail: klima-tour@vcd.org
www.klima-tour.de

Zielsetzung

Rad fahren, Klima schützen, Spaß an Bewegung haben!
Jugendliche profitieren durch die Teilnahme an der Aktion in vielerlei Hinsicht:

  • Bewegungssteigerung und damit Gesundheitsförderung.
  • Erhöhung der Verkehrssicherheit und aktive Unfallprävention durch verstärkte Umweltwahrnehmung und Praxiserfahrung. Dabei wird die Motorik, die Ausdauer und die Koordination verbessert.
  • Vermittlung von Spaß am Radfahren (Kinder, die häufig mit dem Fahrrad fahren, nutzen auch als Erwachsene öfter dieses Verkehrsmittel).
  • Klimaschutz: jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad statt mit dem Pkw zurückgelegt wird, spart rund 140g CO2 und dient damit dem Klimaschutz.
  • Sensibilisierung der Jugendlichen für die Themen Klimaschutz und nachhaltige Mobilität.

Darüber hinaus können in dem gemeinschaftlich angelegten Wettbewerb attraktive Preise gewonnen werden. Lehrer*innen finden zudem auf der Aktionshomepage Unterrichtsideen für fast alle Fächer. Die Themen Fahrrad und Klima werden so in vielfältiger Weise in das Bewusstsein der Teilnehmer*innen gerückt. Zudem gibt es Tipps, wie Schulen fahrradfreundlicher werden können.

Zielgruppe

Die Kampagne richtet sich an 10- bis 18-jährige Jugendliche, die in Deutschland leben und in einer Gruppe organisiert sind (wie Schulklassen, Sport- oder Jugendgruppen). Lehrer*innen bzw. Gruppenleiter*innen sind ebenso in die Kampagne eingebunden, da sie die Klasse bzw. die Jugendgruppe während der Aktion betreuen. Ebenso können Familien als Gruppe teilnehmen.

Inhalte und Methodik

Die Fahrrad-Jugendkampagne möchte Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren auf ihren Wegen zur Schule und in der Freizeit – zur Musikschule, zum Ballett, zum Fußball oder zur Jugendgruppe – aufs Rad bringen und dazu beitragen, dass das Fahrrad stärker in die Alltagsmobilität der Jugendlichen integriert wird. Deshalb begeben sich Jugendliche durch das Fahrradfahren symbolisch auf eine virtuelle Radtour durch Deutschland und Europa. Indem sie real ihre Schul- und Freizeitwege mit dem Fahrrad zurückzulegen und die dabei wirklich „erradelten“ Kilometer sammeln, kommen sie als Klasse oder Jugendgruppe nach Eingabe der erradelten Kilometer auf der online-Radtour im Internet ein Stück weiter. Die Vorteile des Radfahrens werden für die Jugendlichen erlebbar gemacht und positive, zielgruppengerechte „Fahrradbilder“ vermittelt. Darüber hinaus bietet die Homepage den Jugendlichen eine Vielzahl an Alltagstipps rund ums Rad. Zum Beispiel: „Wie repariere ich ein Fahrrad?“, „Wie sieht ein verkehrssicheres Fahrrad aus?“
Lehrkräfte profitieren von ausgearbeiteten Unterrichtsideen. Die Erzieher*innen, Gruppenleiter*innen, Trainer*innen etc. finden auf der Homepage Aktionsideen für ihre Freizeiteinrichtung mit Tipps, Anleitungen etc. zum Beispiel zur Ausrichtung eines Fahrradschnitzeljagd oder zum Einrichten einer Fahrradwerkstatt.

Rahmenbedingungen

Die Kampagne FahrRad! läuft jedes Jahr von Anfang März bis Ende August. Um einen Eindruck zu bekommen, wie lange die Aktion pro Gruppe dauern könnte, hier ein kleines Rechenbeispiel:
Wenn nur 15 Jugendlichen mit einem einfachen Schul- oder Freizeitweg von 2 Kilometern teilnehmen, hat die Gruppe die Route innerhalb Deutschlands von 2641 km in etwa neun Wochen erreicht. Die Aktion ist so ausgelegt, dass eine Lehrkraft bzw. Trainer*in ca. 30 Jugendliche betreuen kann. Somit kann FahrRad! optimal im Klassenverband durchgeführt werden, ohne dass ein erhöhter Personalbedarf besteht. Wünschenswert ist, dass die Betreuungsperson Interesse an dem Thema Fahrrad zeigt und zudem mit dem Medium Internet vertraut ist. Wichtig ist ein internetfähiger Computer (privat oder schulintern). Die Nutzung von einem Computerraum, in dem alle Teilnehmer*innen gleichzeitig Zugriff auf das Internet und damit die Kampagnenseite haben, ist empfehlenswert, jedoch nicht notwendig. Auch von zu Hause aus können die Jugendlichen und ihre Betreuungspersonen an der Aktion teilnehmen.

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen

Ein spezielles Schulungsangebot ist nicht notwendig. Die betreuende Person sollte Erfahrung mit dem Internet haben und ein gewisses Interesse am Thema Fahrrad zeigen. Dadurch können den Jugendlichen die Vorteile des Radfahrens immer wieder vor Augen geführt und die Motivation der Einzelnen gesteigert werden. Wie die Erfahrung zeigt, können durch das Interesse der Betreuungsperson darüber hinaus auch Kolleg*innen animiert werden, mit ihren Klassen an der Aktion teilzunehmen.

Evaluation

Die Teilnehmerzahlen steigen jährlich, ebenso die Zahl der geradelten Kilometer. Über 91.000 Teilnehmer*innen haben sich seit 2006 mit dem Fahrrad „Fürs Klima auf Tour“ begeben und dabei verschiedene positive Aspekte erzielt:

  • Bewegungssteigerung und somit Gesundheitsförderung durch über 17 Millionen zurückgelegte Fahrradkilometer statt Fahrten mit dem Elterntaxi oder Bus.
  • Sensibilisierung der Jugendlichen für die Themen Klimaschutz und nachhaltigen Verkehr dadurch, dass die Jugendlichen mit ihrem Teilnehmer*innen-Login nachsehen können, wieviel sie mit ihren realen Kilometern Stück für Stück auf der virtuellen Tour vorankommen und wie viel CO2 sie dabei gegenüber einer Fahrt mit dem Auto einsparen. Dieses Erlebnis macht die eigene Klimaverantwortung beim Thema Mobilität sehr gut deutlich. Seit 2006 wurden über 2.200 Tonnen schädliches CO2 eingespart.
  • Vermittlung von Spaß am Radfahren ergibt sich aus den Rückmeldungen von Jugendlichen, die zum wiederholten Mal teilnehmen und ihre Lehrer*innen sogar dazu motivieren, wieder als Klasse mitzumachen. Daraus kann geschlossen werden, das Radfahren und die Teilnahme an der Kampagne Spaß machen.
  • Bundesweit haben viele Lehrer*innen mit ihren Klassen schon zum wiederholten Mal teilgenommen. Auch bilden sich an vielen Schulen sogenannte Lehrerteams, die außer Konkurrenz an der Kampagne teilnehmen, um Kollegen*innen und Schüler*innen zum Radfahren zu motivieren.

Um erfolgreich an der Aktion mitzumachen, sollte Interesse am Thema Fahrrad bestehen. Dadurch können auch Kolleg*innen von bereits teilnehmenden Lehrer*innen motiviert werden, mit ihren Klassen bei der Klima-Tour mitzumachen. Wenn die jeweilige Schulleitung das Projekt ebenfalls unterstützt, ist garantiert, dass den Lehrer*innen für ihre Engagement, Verständnis und Unterstützung entgegengebracht wird.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

Die Aktion „Fahr Rad! – Fürs Klima auf Tour“ wird seit dem Jahr 2006 jährlich deutschlandweit angeboten. In den vergangenen 17 Jahren haben rund 91.700 Schüler*innen dabei ihre Schul- und Freizeitwege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Allein 2022 haben sie dabei mehr als 1,3 Millionen Kilometer erradelt und somit 190 Tonnen schädliches CO2 eingespart, das sonst durch eine Autofahrt produziert worden wäre. Die Strecke entspricht ca. 34 Umrundungen unserer Erde.

Bundesweit haben weitaus über 300 Gruppen erfolgreich an der Aktion teilgenommen. Mit 162 teilnehmenden Klassen ist Niedersachen wiederholt das am stärksten vertretene Bundesland bei der Jugendkampagne. Wolfsburg und Oldenburg sind nach wie vor zwei Leuchttürme der Klima-Tour: aus diesen zwei Städten stammen die Klassen, die mit besonders großer Begeisterung an der Klima-Tour teilnehmen. In Wolfsburg wird die Kampagne seit 2008 auch selbstständig von der Natur Erkundungs-Station  NEST vor Ort durchgeführt und vom Wolfsburger Bürgermeister unterstützt. Schulen aus Oldenburg sind ebenfalls in großer Zahl vertreten, so dass 2019 fast 50 Klassen an der Aktion teilnahmen. Dabei wird nicht nur auf die Gewinnchance bei der Klima-Tour gesetzt. Auch interne- sowie schulübergreifende Wettbewerbe werden in Oldenburg vom VCD und dem https://www.oldenburg.de/startseite/leben-umwelt/umwelt/regionales-umweltbildungszentrum.html  (Zugriff: 19.12.2023) organisiert.


Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Da die Teilnehmer*innen lediglich ein verkehrssicheres Fahrrad benötigen, um an der Aktion teilzunehmen, ist davon auszugehen, dass keine Kosten anfallen. Den meisten Jugendlichen steht ein Fahrrad zur Verfügung steht. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, ist das Ausleihen von Freunden, Bekannten, in Fahrradläden oder in Jugendverkehrsschulen oftmals möglich. Einstiegskosten entstehen daher nicht, viel mehr kann aus der Kampagne ein Gewinn gezogen werden, weil vielfältige Preise wie 500,00 Euro für die Klassenkasse, Fahrradabstellanlagen und -schlösser von den Sponsoren zur Verfügung gestellt werden.

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Angebot „Fahr Rad! – Fürs Klima auf Tour“ unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 4 bis 6.

QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QB 5: Bildungsangebote und Anforderungen
QM 5.2: Schuleigenes Curriculum (Unterrichtsergänzende Angebote)
QB 6 : Kooperation und Beteiligung
QM 6.2: Kooperation nach außen (Erweiterung des Bildungsangebotes)
QM 6.3: Beteiligung (Gestaltungs- und Verantwortungsbereiche, Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Ziel des Angebots ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit, Bewegungsfreude und Klimaschutz. Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Es besteht die Möglichkeit, es als Bildungsangebot in das schuleigene Curriculum zu integrieren und das Themenfeld Bewegungsfreude als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.
  • Schüler*innen übernehmen durch die Wettbewerbsbeteiligung Verantwortung für die Klassengemeinschaft. Externe Institutionen unterstützten die Gestaltung eines gesundheitsfördernden Erfahrungs- und Lernraums durch die Beteiligten.

Literatur / Quellen / Praxismaterialien