Archiv der Kategorie: M

Machbarkeitsstudie (feasibility study)

Machbarkeitsstudien untersuchen „die Plausibilität einer Intervention, die Akzeptanz für die verschiedenen Interessengruppen (Stakeholder) sowie die technische Durchführbarkeit eines Projektes oder einer Maßnahme in ihrem spezifischen sozialen Kontext“ (vgl. Lehmann et al., 2007).

Management

Der ursprünglich angloamerikanische Begriff Management bezeichnet heute im betriebswirtschaftlichen Sprachgebrauch einerseits die Tätigkeit der Unternehmensführung (funktionale Perspektive). Andererseits wird auch das geschäftsführende Organ, also die Gruppe der leitenden Personen eines Unternehmens als Management bezeichnet (institutionelle Perspektive). Als solches bezeichnet der Begriff sowohl eine Institution als auch eine Funktion in gemeinnützigen, öffentlichen oder privatwirtschaftlichen Organisationen (vgl. Haric, 2018).

Im Sinne einer zielgerichteten Tätigkeit (funktionale Perspektive) sind die Aufgaben des Managements:

  • die Festlegung von Zielen der Organisation,
  • die Entwicklung einer Strategie zur Zielerreichung,
  • die Organisation und Koordination der Produktionsfaktoren und die Führung der Mitarbeiter*innen und/oder Freiwilligen zum Zweck der Produktion von privaten oder öffentlichen Gütern (ebd.).

Maßnahme

Eine Maßnahme ist eine von einer definierten Strategie abgeleitete, konkrete Intervention mit festgelegten Terminen und Verantwortlichkeiten, welche der Erfüllung von definierten Zielen dient (vgl. quint-essenz, 2022).

Medienkompetenz

„Medienkompetenz beschreibt (…) die Fähigkeit, angemessen mit Medien umgehen zu können. Das bedeutet, sie auswählen, nutzen und kritisch bewerten zu können sowie sie zu produzieren und sich mit anderen Menschen über Medien auszutauschen.

Medienkompetenz bezieht sich dabei auf alle Medien, dazu zählen Funkmedien (Radio, Fernsehen), Druck- und Pressemedien (Zeitung), Bild- und Tonträgermedien (Kino, CD), neue Medien (Internet) sowie Lehr- und Lernmedien.

Der Medienpädagoge Dieter Baacke gilt als der Erste, der 1973 Medienkompetenz beschrieben hat (…). In späteren Arbeiten stellt er das Bielefelder Medienkompetenz-Modell auf. Es besteht aus den vier Dimensionen Mediennutzung, Medienkunde, Mediengestaltung und Medienkritik.

Norbert Groeben entwickelt das Modell (…) zu einem aktuell gebräuchlichen Modell weiter. Ziel ist das gesellschaftlich handlungsfähige Subjekt, das einerseits mit Medien umgehen und sie sich andererseits auch zunutze machen kann. Groeben formuliert 2002 sieben nicht hierarchisch angeordnete Prozessdimensionen:

(1) Medienwissen und Medialitätsbewusstsein (z. B. zw. Fiktion und Realität unterscheiden können),
(2) medienspezif. Rezeptionsmuster (z. B. Einschalten eines Programms),
(3) medienbezogene Genussfähigkeit (z. B. Computerspiele genießen, ohne süchtig zu werden),
(4) medienbezogene Kritikfähigkeit (z. B. die politische Ausrichtung eines Autors erkennen können),
(5) Selektion/Kombination von Mediennutzung (z. B. Medien zielführend wählen),
(6) produktive Partizipationsmuster (z. B. eine eigene Homepage erstellen) sowie
(7) Anschlusskommunikation (z. B. mit Kollegen über Medieninhalte diskutieren)“

Quelle:

Meilenstein

Meilensteine sind Ereignisse von besonderer Bedeutung in einem Projekt oder Programm. Einerseits teilen sie den Projekt- oder Programmverlauf in überprüfbare Etappen mit Zwischenzielen und erleichtern damit sowohl die Planung als auch die Steuerung und Kontrolle (vgl. Gächter, 2015). Andererseits sind Meilensteine oft mit wichtigen Entscheiden verbunden, z. B. im Rahmen des Vertragscontrollings (vgl. quint-essenz, 2022).

Mental Health

Die American Psychological Association (APA) bezeichnet „Mental Health“ als einen Zustand, der sich durch emotionales Wohlbefinden, eine gute Verhaltensanpassung, eine relative Freiheit von Ängsten und behindernden Symptomen sowie die Fähigkeit, konstruktive Beziehungen aufzubauen und mit den normalen Anforderungen und Belastungen des Lebens fertigzuwerden, auszeichnet.

Mentale/psychische Gesundheit ist essenziell für Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Teilhabe. Beeinträchtigungen reichen von leichten Beeinträchtigungen bis zu schweren Störungen und haben individuelle sowie gesellschaftliche Folgen; sie beeinflussen auch körperliche Gesundheit und Gesundheitsverhalten. Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und Demenzerkrankungen haben eine hohe Public-Health-Relevanz. Das Robert Koch-Institut sammelt regelmäßig Daten zur psychischen Gesundheit, Auffälligkeiten, Störungen sowie Risiko- und Schutzfaktoren.

Mentale/psychische Gesundheit bedeutet einen Zustand des seelischen Wohlbefindens, der es Menschen ermöglicht, Stress zu bewältigen, Fähigkeiten zu realisieren, gut zu lernen, produktiv zu arbeiten und der Gemeinschaft beizutragen. Sie ist integraler Bestandteil von Gesundheit und Wohlbefinden und Grundlage für individuelle und kollektive Entscheidungen, Beziehungen und gesellschaftliche Gestaltung. (Mentale) Gesundheit ist ein Grundrecht und wichtig für persönliche, gemeinschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung.

Determinanten der mentalen/psychischen Gesundheit (Auswahl):

  • multiple individuelle, soziale und strukturelle Determinanten, die Schutz- oder Belastungsfaktor bringen
  • Individuelle psychologische/biologische Faktoren (z. B. emotionale Fähigkeiten, Substanzkonsum, Genetik) erhöhen Anfälligkeit.
  • Belastende soziale, wirtschaftliche, geopolitische und Umweltumstände (Armut, Gewalt, Ungleichheit, Umweltmangel) erhöhen das Risiko.
  • Risiken können in allen Lebensphasen auftreten, besonders in sensiblen Entwicklungsphasen (frühe Kindheit) z. B. strenge Erziehung oder Mobbing als Risikofaktoren.
  • Schutzfaktoren stärken Resilienz und umfassen soziale/emotionale Fähigkeiten, positive Interaktionen, gute Bildung, gute Arbeit, sichere Nachbarschaften und Gemeinschaftszusammenhalt.
  • Risiken und Schutzfaktoren wirken auf verschiedenen Ebenen lokal bis global (z. B. Wirtschaftskrisen, Krisen durch Krankheiten, Menschenrechts- bzw. Umweltkrisen, Klimawandel).
  • Jedes Risiko bzw. Schutzfaktor hat eine individuelle und begrenzte Prädiktionsstärke: nicht jede exponierte Person entwickelt eine Störung.

Quellen:

Metakommunikation

Metakommunikation ist eine Kommunikationsebene über Kommunikation, also ähnlich der Metaanalyse im Bereich der Erkenntnisforschung, wobei die Gesprächspartner*innen ihre Aufmerksamkeit auf eine höhere Ebene der Betrachtung verlagern und darüber sprechen, wie sie miteinander umgehen oder was sie im Moment stark beschäftigt. Dies verlangt von allen Beteiligten der Kommunikation Mut und auch die Bereitschaft sich selbst wahrzunehmen. Die Beteiligten sprechen in respektierter Distanz, aber Offenheit über ihr eigenes Kommunikationsverhalten (vgl. Stangl, 2023).

Models of good practice – Kriterien guter Praxis

So genannte Modelle guter Praxis sind Beispiele von Good practice, die anderen Akteuren im Themengebiet Hilfen für eine qualitätsvolle Gestaltung ihrer Praxis sein sollen. Grundlegende Voraussetzung ist es daher, dass die ‚Modelle‘ auf Basis klarer und fachlich anerkannter Kriterien identifiziert werden (s. Good Practice) (vgl. Witteriede, 2010).

Monitoring

Monitoring meint die kontinuierliche oder periodische systematische Datenerfassung zu ausgewählten Indikatoren, um Entwicklungen in einem Themenfeld oder in Zusammenhang mit einer Intervention zu beobachten. Das Monitoring kann Indikatoren zum Kontext, zu eingesetzten Mitteln (Input), zu Maßnahmen, zu Leistungen (Output) oder zu Wirkungen (Outcome und Impact) beinhalten (vgl. quint-essenz, 2022).