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Top-down-Ansatz

In der Qualitätsentwicklung meint der Top-down-Ansatz die „Einführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen […] durch einen Prozess von oben (Management) nach unten (Mitarbeiter) […]. Philosophie: Ohne Unterstützung und Bereitschaft des Managements, Qualitätssicherung zu praktizieren, werden die Aktivitäten von Mitarbeitern nicht ausreichend unterstützt“ (BZgA, 2001, S. 343) – siehe auch ‚Bottom-up-Ansatz‘ und ‚Sandwich-Modell‘.

Transformation

„Unter einer Transformation wird ein grundlegender Wandel verstanden. In gesellschaftlicher Perspektive werden mit dem Begriff sprunghafte Veränderungen in der politischen, wirtschaftlichen oder technologischen Entwicklung beschrieben. Auslöser einer Transformation können neue technisch-wirtschaftliche Möglichkeiten als auch deutlich veränderte gesellschaftliche Bedürfnisse sein. Jede Transformation ist ein längerfristiger, mehrere Jahrzehnte andauernder Lern- und Suchprozess, der mit vielen Unsicherheiten verbunden ist. Er kommt erst dann zum Abschluss, wenn sich neue Systemstrukturen dauerhaft etabliert und stabilisiert haben“ (Deutsches Institut für Urbanistik, 2017).

Gesellschaftliche Transformationsprozesse:
„Zahlreiche Akteure im politischen Diskurs in Deutschland heben die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hervor, um den Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht zu werden. […] Unter gesellschaftlicher Transformation wird ein „langfristiger Prozess, der weitreichende Veränderungen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft (Teilsystemen) umfasst – von Produktions- und Konsummustern, über rechtliche Konzepte, Organisationsformen bis hin zu kulturellen Vorstellungen“ verstanden […] Diese Veränderungen in den einzelnen Teilsystemen sind interdependent, d.h. Veränderungen in dem einen System beeinflussen Veränderungen in einem anderen System und werden von diesen beeinflusst. Zu einer Transformation kommt es erst, wenn sich verschiedene Veränderungen in Teilbereiche gegenseitig verstärken und der gesellschaftlichen Entwicklung eine Richtung geben (z. B. Nachhaltigkeit). Während des Transformationsprozesses aber existieren ‚alt‘ und ’neu‘ nebeneinander (z. B. in Form von Technologien, sozialen Normen, wirtschaftlichen und politischen Systemen). Erst im Verlaufe einer Transformation – beim erfolgreichen Verlassen von Pfadabhängigkeiten und Überwinden von Barrieren – stellt sich heraus, welche Richtung die Transformation einer Gesellschaft einschlägt“ (Freie Universität Berlin, 2023).

Transition

„Unter Transition versteht man die Bewältigung von übergangsbedingten Veränderungen auf mehreren Ebenen. Es beinhaltet, dass sich der Einzelne/ die Einzelne (und sein/ihr soziales Umfeld) mit den Anforderungen des Übergangs auseinandersetzt und zu einer entsprechenden persönlichen Weiterentwicklung angeregt wird. Aus diesem Grund werden Transitionen als bedeutsame biographische Erfahrungen mit entscheidendem Einfluss auf die Identitätsentwicklung erlebt“ (Gesundheitliche Chancengleichheit, 2013 nach Griebel & Niesel 2001 & 2011).

„Transitionen sind Lebensereignisse, die die Bewältigung von Diskontinuitäten auf mehreren Ebenen erfordern, Prozesse beschleunigen, intensiviertes Lernen anregen und als bedeutsame biografische Erfahrungen von Wandel in der Identitätsentwicklung wahrgenommen werden“ (Griebel & Niesel, 2011).

„Jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens eine Vielzahl von biographischen Übergängen, beispielsweise der Übergang in die Grundschule oder der Einstieg in den Beruf. Diese sind in der Regel mit einem Abschied von Vertrautem verbunden und erfordern ein sich Einlassen auf Neues – neue Personen, neue Einrichtung, neue Abläufe. Übergänge stellen längerfristige Prozesse dar und sind sowohl für den Einzelnen/ die Einzelne als auch für sein/ ihr (soziales) Umfeld mit Veränderungen verbunden. In Abhängigkeit der Bewältigung können sie sich positiv oder negativ auf die individuelle Entwicklung auswirken“ (Gesundheitliche Chancengleichheit, 2013).

Die Bewältigung von Übergängen einzelner Personen erfolgt dabei auf der (1) individuellen (Ebene des Einzelnen), der (2) interaktionellen (Ebene der Beziehungen) sowie auf der (3) kontextuellen Ebene (Ebene der Lebensumwelten). Somit wird deutlich, dass Transitionen Einzelner in Abhängigkeit mit dem jeweiligen sozialen, materiellen und kulturellen Lebenskontext erklärt wird (Gesundheitliche Chancengleichheit, 2013).

„Daher sind beispielsweise beim Übergang von der Kindertagesbetreuung in die Grundschule Fach- und Lehrkräfte diejenigen, die die Transitionen von Kindern und Eltern fachkundig begleiten und unterstützen. Transitionen in diesem Sinne sind ko-konstruktive Prozesse. Das bedeutet, die durch Übergänge angestoßenen Lern- und Entwicklungsprozesse werden in der Interaktion des Individuums mit der sozialen Umgebung gestaltet. Der Transitionsansatz von Griebel & Niesel zielt darauf ab, Übergänge mit positiven Impulsen für die Entwicklung zu stützen“ (Gesundheitliche Chancengleichheit, 2013).

Damit Transitionen gut gelingen, werden sog. Gelingensbedingungen nach Griebel & Niesel (2015) formuliert:

  • Ko-Konstruktion: Übergänge werden gemeinsam von Kindern, Eltern und Fachkräften gestaltet.
  • Partizipation: Kinder und Eltern werden aktiv in den Prozess einbezogen.
  • Kooperation: Institutionen (z. B. Kita und Schule) arbeiten eng zusammen, tauschen Informationen aus und stimmen sich ab.
  • Unterstützende Beziehungen: Kinder brauchen verlässliche Bezugspersonen und emotionale Sicherheit.
  • Kontinuität und Anschlussfähigkeit: Lern- und Entwicklungsprozesse werden aufgegriffen und weitergeführt, Brüche werden vermieden.
  • Stärkung der Bewältigungskompetenzen: Kinder und Familien werden dabei unterstützt, eigene Strategien im Umgang mit den neuen Anforderungen zu entwickeln.