Fit for Differences *

Förderung der interkulturellen und sozialen Kompetenz für Jugendliche und junge Heranwachsende

*Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“.

Verantwortliche / Anbieter

Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp)
St.-Josepfs-Kirchplatz 12
48153 Münster
Tel: 0251 13302665
Fax: 0251 13302664
E-Mail: info@bipp-bremen.de
www.bipp-bremen.de

Zielsetzung

Der Abbau von fremdenfeindlichen Einstellungen und die Entwicklung und Weiterentwicklung interkultureller (Handlungs-)Kompetenzen sind das Hauptziel des Programms. Zugleich soll es die allgemeine soziale Kompetenz der Jugendlichen fördern, weil sie als Basis für den Aufbau interkultureller Kompetenz zu gelten hat.

Zielgruppe

Schüler*innen im Alter von 13 bis 18 Jahren aller Schulformen.

Inhalte und Methodik

  • Vorurteile und Intoleranz gegenüber Fremden,
  • Fremdenfeindlichkeit im Spiegel der europäischen Geschichte, Migration,
  • Integration und Intoleranz, Ursachen,
  • Günstige Bedingungen für Toleranz und Offenheit,
  • Ethnie, Nation, Kultur,
  • Interkulturelle und soziale Kompetenz.

Module sind:

  • Wo komme ich her?
  • Miteinander essen,
  • Rituale,
  • Körpersprache,
  • Feten und Feste,
  • Sein Leben planen,
  • Menschen sind verschieden,
  • Musik,
  • Meine Gefühle – Deine Gefühle,
  • Drinnen oder draußen?
  • Beziehungen,
  • Styling,
  • Vorurteile,
  • Miteinander reden,
  • Gesten, Redensarten und Sprüche,
  • Streiten, aber wie?
  • Meine Gruppe – Deine Gruppe.

Das strukturierte Rollenspiel, Verhaltensübungen, soziale Verhaltensregeln und Feedback sind die wesentlichen Methoden des Programms. Hinzu kommen Trainingsrituale, Konzentrationsübungen und -techniken, Warm Up und Transfer.
Jedes Modul enthält drei Übungsvorschläge mit Arbeitsblättern und ansprechenden Illustrationen.

Rahmenbedingungen

Die Trainingsgruppe umfasst, je nach Ziel und Problematik, sechs bis zehn Jugendliche. Bewährt hat sich eine Trainingsdauer von einem halben Jahr mit einer Trainingssitzung von 90 Minuten wöchentlich.
Die Trainer*innen des bipp sind Psycholog*innen, Kunst- und Theaterpädagog*innen, Erziehungswissenschaftler*innen und Pflegewissenschaftler*innen.

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen

Eine Fortbildung zum Training von „Fit for Differences“ wird empfohlen.
Angebote unter www.bipp-bremen.de. Die Fortbildung besteht aus einem Schulungs- und einem Praxisbegleitungsteil. In der Schulung erwerben die Teilnehmer*innen die Qualifikation zur selbständigen Planung und Durchführung des Trainings. Bei den Praxisbegleitungstreffen werden die jeweiligen Erfahrungen mit der Durchführung des Trainings berichtet, reflektiert und konstruktiv bearbeitet. Informationen sind beim bipp erhältlich.

Evaluation

Während der erstmaligen Durchführung des Trainings nahmen 193 Jugendlichen halbjährig an dem Training und der Evaluation teil. Geprüft wurden die Verhaltensbereiche Sozialverhalten, Fremdenfeindlichkeit und Akzeptanz des Trainings mittels Fremd- und Selbsteinschätzung. Es konnte eine hoch signifikante Zunahme der sozialen Kompetenz, eine Abnahme der Fremdenfeindlichkeit sowie eine hohe Akzeptanz des Trainingsprogramms festgestellt werden.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

„Fit for Differences“ wird seit 2006 bundesweit angeboten. Es wurden bisher ca. 140 Personen hausintern oder in Individualfortbildungen zu Trainern ausgebildet.

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Der Manualordner mit den Trainingsmodulen und Arbeitsblättern kostet 76,00 Euro. Kosten für Training und Fortbildung siehe Homepage www.bipp-bremen.de .
Fortbildungsmittel von Schulverwaltungen oder der Agentur für Arbeit, Stadtentwicklungsprogramme des Europäischen Sozialfonds (LOS), Stiftungen für die Förderung von Jugendlichen, benachteiligten Jugendlich usw.

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Angebot „Fit for Differences“ unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 2, 4 bis 6.

QB 2: Lehren und Lernen
QM 2.1: Kompetenzorientierung (Sprachbildung)
QM 2.2: Unterrichtsführung (Störungsprävention, Lernklima)
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QM 4.3: Berufliche Kompetenzen (Fort- und Weiterbildung)
QB 5: Bildungsangebote und Anforderungen
QM 5.2: Schuleigenes Curriculum (Unterrichtsergänzende Angebote)
QB 6 : Kooperation und Beteiligung
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Ziel des Angebotes ist der Abbau von Fremdenfeindlichkeit. Die Förderung sozialer Kompetenzen schafft ein positives Lernklima und fördert Sprachbildung durch angewandtes verbales Konfliktmanagement.
  • Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Lehrerfortbildungen sind vorgesehen.
  • Es besteht die Möglichkeit, es als Bildungsangebot in das schuleigene Curriculum zu integrieren und das Themenfeld Gewaltprävention als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.
  • Der friedliche Umgang miteinander ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischen Handelns (Schule als Lebensraum).

Literatur / Quellen / Praxismaterialien

  • Jugert, G./ Kabak, S./ Notz, P. (2006): Fit for Differences – Training interkultureller und sozialer Kompetenz für Jugendliche. Juventa. Weinheim und München.
  • Jugert, G./Rehder, A. (2004): Soziale und interkulturelle Kompetenz, Grundlagen und Module eines verhaltensorientierten Trainingsansatzes, Heidelberger Institut für Beruf und Arbeit (hiba), Berlin.