SCHLAU Niedersachsen

Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit zu sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität

Verantwortliche / Anbieter

SCHLAU Niedersachsen e.V.
– Landesverband der SCHLAU Projekte in Niedersachsen –
Volgersweg 58
30175 Hannover
E-Mail: info@schlau-nds.de
www.schlau-nds.de

Zielsetzung

Ziel von SCHLAU ist der Abbau von Vorurteilen gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter und queeren Personen sowie die Thematisierung von diskriminierenden Verhaltensmustern, wie z.B. die alltägliche Verwendung von ‚schwul‘ als Beleidigung und Schimpfwort. Thematisiert wird dabei auch die Intersektionalität vieler Diskriminierungserfahrungen.

Durch die persönliche Begegnung vermitteln SCHLAU Workshops positive Rollenbilder und fördern die Akzeptanz nicht-heteronormativer Lebensweisen. Zudem werden alle SchülerInnen in der selbstbestimmten Entwicklung ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität gestärkt, ohne sich dabei auf die Abwertung anderer stützen zu müssen.

Zielgruppe

SchülerInnen ab dem 7. Jahrgang aller Schulformen und Jugendgruppen sowie Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und Eltern.

Inhalte und Methodik

Neben dem Prinzip der Peer Education und der Ehrenamtlichkeit ist der autobiografische Ansatz ein zentraler Bestandteil des SCHLAUen Konzeptes. Persönliche Fragen und die authentische Erzählung der ehrenamtlichen SCHLAU Workshopleiter ermöglichen den Schüler*innen eine Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Situation und die Reflektion der eigenen Einstellung.
Eingebettet ist der autobiografische Ansatz in ein methodisch-didaktisches Gesamtkonzept zu dem neben einem vielfältigen Methodenrepertoire auch ein vom Schullalltag differenziertes pädagogisches Setting gehört.

Rahmenbedingungen

SCHLAU Workshops dauern in der Regel 2  bis 4 Stunden und werden durch mindestens zwei ehrenamtlich Workshopleiter*nnen durchgeführt. Um eine möglichst große Vielfalt auch im SCHLAU-Team abzubilden, führen viele Projekte Workshops jedoch auch mit mehr Workshopleiter*innen durch.
Je nach Workshopplanung werden ein bis zwei größere Räume benötigt.
Die ehrenamtlichen Workshopleiter*innen des SCHLAU-Teams erhalten nach einem Aufnahmeverfahren eine zweiteilige Grundqualifizierung (insgesamt 40 Unterrichtsstunden) in der ihnen sämtliche fachlichen, persönlichen und methodisch-didaktischen Kompetenzen vermittelt werden, die sie für die SCHLAUe Aufklärungsarbeit benötigen.
Die Grundqualifizierung wird in Kooperation mit der Akademie Waldschlösschen (Heimvolkshochschule nach Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz) durchgeführt.

Schulungsangebote für Multiplikator*innen in Schulen

Schulungsangebote für Multiplikator*innen können individuell nach Wünschen und Vorraussetzungen konzipiert und durchgeführt werden. Kontaktieren sie dazu bitte ihr lokales SCHLAU Projekt.

Evaluation

Siehe hierzu: Timmermann, Stefan (2003). Keine Angst die beißen nicht! Evaluation schwul-lesbischer Aufklärungsprojekte in Schulen. Jugendnetzwerk Lambda, Aachen.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

Das der Arbeit zugrundeliegende SCHLAU-Konzept wird seit vielen Jahren in mehreren Bundesländern erfolgreich eingesetzt:

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Aufgrund der Ehrenamtlichkeit entstehen keine Honorarkosten. Je nach Lokalprojekt wird jedoch eine Aufwandspauschale bis circa 50,00 Euro pro Workshop berechnet.

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Angebot SCHLAU  unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 3 bis 6.

QB 3: Leitung und Organisation
QM 3.3: Schulorganisation (Angebote der individuellen Beratung und Unterstützung)
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QB 6 : Kooperation und Beteiligung
QM 6.2: Kooperation nach außen (Erweiterung des Bildungsangebotes)
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Ziel des Programms ist der Abbau von Vorurteilen und die Förderung der Toleranz nicht-heteronormativen Lebensweisen und somit der Förderung sozialer Kompetenzen.
  • Externe AnsprechpartnerInnen beraten und unterstützen SchülerInnen über weiterführende und psychosozial stabilisierende Möglichkeiten im Umgang mit Intoleranz.
  • Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Lehrerfortbildungen werden angeboten.
  • Externe Institutionen unterstützten die Gestaltung eines gesundheitsfördernden Erfahrungs- und Lernraums durch die Beteiligten.

Literatur / Quellen / Praxismaterialien

Timmermann, Stefan (2003). Kein Angst die beißen nicht! Evaluation schwul-lesbischer Aufklärungsprojekte in Schulen. Jugendnetzwerk Lambda, Aachen.
Weitere Informationsquellen im Internet: