Gesundheitsmanagement in der Kindertageseinrichtung (KiTa)

„Konkret auf die Kita-Praxis übertragen, bedeutet [Betriebliches Gesundheitsmanagement] BGM vor allem, dass zunächst der Träger in der Pflicht ist, gesundheitsfördernde Maßnahmen in der und für die Einrichtung zu initiieren. Die Möglichkeiten hierfür sind hier aber wiederum vielfältig:

  • die Einrichtung mit umfassenden Lärmschutz auszustatten oder gegebenenfalls nachzurüsten
  • rückenschonendes Mobiliar, wie z. B. Wickeltische mit Aufstieg, ergonomische Stühle, sogenannte Erzieherstühle für alle im Betrieb arbeitenden Personen anzuschaffen
  • Wasserspender oder große Trinkgefäße bzw. –behälter bereitzustellen, die es dem Personal ermöglichen, jederzeit genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen
  • Fortbildungen zu Gesundheitsförderung wie z. B. Rückenschule, Yoga, Gesundheitsprogramme in Kooperation mit einer Krankenkasse anzubieten bzw. zu finanzieren
  • Supervision (in besonderen Krisenfällen auch Mediation) zu gewährleisten
  • ausreichend Vorbereitungszeit für Teamfortbildungen, zusätzliche Zeit oder Referent*innen zur Unterstützung und/oder Durchführung eines guten Qualitätsmanagements sicherzustellen“ (Prüver, 2020, S. 10f).

„Ein erfolgreiches BGM in Kindertageseinrichtungen zeichnet sich durch seine Komplexität und vor allem Mehrdimensionalität aus. BGM findet auf mehreren Ebenen statt und muss durch den Träger gewollt, gefördert und überwiegend auch finanziert werden. Die Basis von BGM liegt in jedem Fall in seiner Ganzheitlichkeit, aber auch in der Berücksichtigung von Partizipation, Integration und gegebenenfalls auch Inklusion. Ein erfolgreiches BGM verfolgt verschiedenen Ziele. Zunächst einmal soll die Festlegung verschiedener Prinzipien und Regeln innerhalb eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements-Prozesses dem gesamten Personal Orientierung und Sicherheit geben, die eigene Gesundheit, trotz zum Teil ungünstiger Rahmenbedingungen, zu erhalten und zu fördern. Hauptziel hierbei ist immer ein ganzheitliches Wohlbefinden auch im beruflichen Umfeld zu erlangen und nachhaltig sicherzustellen. Hierfür müssen von Trägerseite, aber auch durch die Einrichtungsleitungen Arbeitsbedingungen und Arbeitsstrukturen geschaffen werden, die es allem Teammitgliedern ermöglichen, das tägliche Arbeitspensum gut und vor allem auf lange Sicht gesund bleibend bewältigen zu können“ (Prüver, 2020, S.11f).

Siehe auch ‚Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)‘.