REBOUND *

Lebenskompetenz- und Suchtpräventionsprogramm ab Klasse 9

* Dieses Programm entspricht den Qualitätskriterien der „Grüne Liste Prävention“.

Verantwortliche / Anbieter

FINDER e.V.
Maximilian von Heyden
Schützenstraße 6A
10117 Berlin
Tel.: 49 (0)30 754 395 750
E-Mail: info@finder-akademie.de

Zielsetzung

Hauptziel:

  • Die Anregung Jugendlicher zur Entwicklung wichtiger Sozial- und Selbstkompetenzen sowie das Erlernen eines achtsamen und verantwortungsbewussten Umgangs mit Alkohol und Drogen.

Teilziele:

  • Stärken bewusstmachen und fördern (Bewusstheit schaffen).
  • Einen eigenständigen und gesunden Umgang mit Risiken erlernen (Risikokompetenz von Einzelnen fördern).
  • Risikobewusste Peer-Groups (Risikokompetenz als Norm).

Zielgruppe

Als universelles Präventionsprogramm richtet sich das Programm an Jugendliche ab 14 Jahren und wird in der Regel in der 9. Klassenstufe durchgeführt.

Inhalte und Methodik

REBOUND ist ein standardisiertes Lebenskompetenz- und Risikokompetenzprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren. Das Programm umfasst Elemente der Verhaltens- und Verhältnisprävention und wird an Schulen von weitergebildeten Fachkräften (Lehrer, Sozialpädagogen, Psychologen, Gesundheitsförderer) durchgeführt.

REBOUND strebt danach, Schutzfaktoren wie kognitive und emotionale Kompetenz, die Wahrnehmung eigener Fähigkeiten und das Selbstwirksamkeitserleben zu fördern. Außerdem sollen die autonome Entscheidungsfindung gestärkt, positive Gruppennormen entwickelt und die Risikowahrnehmung geschärft werden. Es zielt darauf, experimentell konsumierende Jugendliche zu risikoarmem Verhalten anzuregen und nicht-konsumierenden Jugendliche in ihrer Entscheidung und Haltung zu stärken.

REBOUND ist modular aufgebaut und im Rahmen seiner Grundprinzipien erweiterbar. Die zentrale Methode im REBOUND-Kurs sind realitätsnahe Kurzfilme, die aktiv und gemeinschaftlich ergründet und bewertet werden („Explorative Filmarbeit“). Die pädagogische Arbeit mit gefilmten Szenarien in REBOUND soll die Vorstellungskraft der Jugendlichen trainieren: Welche Zukunft könnte bei dieser oder jener Risikoentscheidung entstehen? Teilnehmer des REBOUND-Kurses sollen ihre Entscheidungsfähigkeit und ihr Wissen verbessern; Klassen oder Gruppen sollen sich ihrer Werte und Normen bewusstwerden und Schulen sollen Regeln im Umgang mit Risikoverhaltensweisen formulieren.

Rahmenbedingungen

  • Zeitaufwand: Zur Durchführung von REBOUND ist eine viertägige Weiterbildung der Lehrkräfte notwendig. Der Kurs mit den Schüler*innen benötigt 5 Tage oder 16 mal 90 Minuten je nach gewähltem Implementationsmodell.
  • Räumlichkeiten:  Klassenraum, der genügend Platz hat, um einen Stuhlkreis zu bilden.
  • Personal: Idealerweise wird das Programm in allen Klassen einer Jahrgangsstufe durchgeführt. Die Anzahl der benötigten Lehrer*innen und / oder Sozialpädagog*innen hängt davon ab, wie viel Klassen es durchführen. Pro Klasse mindestens eine Lehrkraft. Viele Pädagog*innen führen den Kurs im Tandem durch (Team Teaching).
  • Materialien: Mindestvoraussetzung ist die Möglichkeit, Kurzfilme vorführen zu können. Den weitergebildeten Lehrkräften steht ein komplettes Manual sowie der Zugang zu einer digitalen Toolbox zur Verfügung, welche alle REBOUND-Materialien enthält.

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen

Zur Durchführung von REBOUND ist eine viertägige Weiterbildung der Lehrkräfte notwendig. Nur weitergebildete Lehrer*innen können REBOUND mit ihren Klassen durchführen. Darüber hinaus bietet FINDER zur nachhaltigen Implementierung des Programms Supervisionssitzungen und eine Evaluierung der Durchführung an

Evaluation

REBOUND wurde in mehreren wissenschaftlichen Studien evaluiert:

  • Kröninger-Jungaberle H, Nagy E, von Heyden M, DuBois F. REBOUND: A media-based life skills and risk education programme. Health Education Journal. 2015;74(6):705-719. doi:10.1177/0017896914557097
  • Jungaberle, Henrik & Nagy, Ede. (2015). Pilot Evaluation Study of the Life Skills Program REBOUND: Effects on Substance Use, Knowledge About Substances, and Risk Perception. SAGE Open. 2015. 1-13. 10.1177/2158244015617515.
  • Nagy, E. (2015). Risikokompetenz beim Umgang mit Alkohol und anderen Drogen. Konzeptualisierung und Operationalisierung von gesundheitsrelevanten Fähigkeiten beim Umgang mit psychoaktiven Substanzen. Studie im Rahmen des EU-Präventionsprojekts REBOUND.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

REBOUND wird zurzeit in 11 Bundesländern und Luxemburg durchgeführt.

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Einen Teil der Kosten zur Umsetzung des Programms REBOUND trägt die Schule (Eigenanteil). Den Rest trägt in der Regel ein fördernder Partner. Die Umsetzung des Programms kostet die Schule in diesem Fall einen Eigenanteil in Höhe von ca. 800,00 Euro, abhängig von dem Supervisions- und Materialbedarf der Schule. Nähere Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten gibt der FINDER e.V., Maximilian von Heyden, info@finder-akademie.de, Tel. 030 4403 6946

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Programm REBOUND unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 3 bis 6.

QB 3: Leitung und Organisation
QM 3.3: Leitung und Organisation (Verwendung der Ressourcen)
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QB 5: Bildungsangebote und Anforderungen
QM 5.2: Schuleigenes Curriculum (Unterrichtsergänzende Angebote)
QB 6: Kooperation und Beteiligung
QM 6.2: Kooperation nach außen (Ausbau der individuellen Förderung)
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Suchtprävention ist laut Rd.Erl. des MK. v. 07.12.12 eine verpflichtende Aufgabe der Schule. Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Es besteht die Möglichkeit, es als Bildungsangebot in das schuleigene Curriculum zu integrieren und das Themenfeld Suchtprävention als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.
  • Externe Institutionen unterstützen den Ausbau der individuellen Förderung.
  • Schüler*innen haben durch das Angebot die verantwortliche Mitgestaltungsmöglichkeit des schulischen Lebensraums.

Literatur / Quellen / Praxismaterialien

  • https://rebound.schule/
  • https://finder-akademie.de/
  • Kröninger-Jungaberle H, Nagy E, von Heyden M, DuBois F. REBOUND: A media-based life skills and risk education programme. Health Education Journal. 2015;74(6):705-719. doi:10.1177/0017896914557097.
  • Jungaberle, Henrik & Nagy, Ede. (2015). Pilot Evaluation Study of the Life Skills Program REBOUND: Effects on Substance Use, Knowledge About Substances, and Risk Perception. SAGE Open. 2015. 1-13. 10.1177/2158244015617515.
  • Nagy, E. (2015). Risikokompetenz beim Umgang mit Alkohol und anderen Drogen. Konzeptualisierung und Operationalisierung von gesundheitsrelevanten Fähigkeiten beim Umgang mit psychoaktiven Substanzen. Studie im Rahmen des EU-Präventionsprojekts REBOUND.