Schools That Care

Prävention in der Schule gemeinsam planen und weiterentwickeln

Verantwortliche / Anbieter

FINDER e.V.
Vivien Voit
Schützenstraße 6A
10117 Berlin
Tel.: 49 (0)30 754 395 750
E-Mail: info@finder-akademie.de

Zielsetzung

Hauptziel:

  • Partizipative Erarbeitung und Implementierung eines bedarfsgeleiteten, zielorientierten schulischen Präventionskonzeptes.

Teilziele:

  • Entwicklung partizipativer Strukturen zur Schaffung eines gesundheitsfördernden Arbeits- und Lernklimas,
  • Erfassung schulspezifischer Risiko- und Schutzfaktoren,
  • Unterstützung der schulischen Akteure in ihrem Schulentwicklungsprozess.

Zielgruppe

Grundschulen und weiterführende Schulen.

Inhalte und Methodik

Mit der Methode Schools That Care können Schulen ihrem Präventionsauftrag wirksam und überprüfbar gerecht werden, Bildungschancen vergrößern und das Schulklima verbessern.

Schools That Care (STC) basiert auf „Communities That Care“ (CTC), einer in den USA entwickelten und in Deutschland seit 2011 in Kommunen in Niedersachsen und mittlerweile bundesweit angewendeten Methode, die das Ziel hat, die Rahmenbedingungen für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Evaluationsstudien haben gezeigt, dass die Methode Gesundheit fördern und problematisches Verhalten verhindern kann. Siehe auch https://www.ctc-info.de/nano.cms/ctc-instrumente

STC macht diese etablierte Methode für Schulen zugänglich und erweitert es um Aspekte der Lehrer*innengesundheit. Schulen werden bei der Formulierung und Umsetzung eines wissenschaftlich abgesicherten Präventionsprofils unterstützt. Anhand von detailliert erhobenen Daten und eine professionelle Prozessbegleitung wird die Schule in die Lage versetzt, bedarfsgerecht, wirksam und ressourcenschonend tätig zu werden.

STC setzt bei der Auswahl von geeigneten Maßnahmen auf den Einsatz von praktisch und wissenschaftlich erprobten Programmen, die auch in der „Grünen Liste Prävention“ erfasst sind und unterstützt bei deren Auswahl und Umsetzung durch Prozessbegleitung.
Dabei startet der Zyklus Schools That Care mit dem Beschluss der Schulgemeinschaft zur Erstellung eines den Bedarfen der Schule entsprechenden Präventionskonzeptes. Danach wird eine onlinegestützte valide Befragung auch zu den Stärken und Schwächen der Schule durchgeführt. Die Stärkenbefragung orientiert sich an den Schutzfaktoren, wie z.B. die Möglichkeit pro-soziales Verhalten zu zeigen oder anderes. Die Schwächenbefragung orientiert sich an Risikofaktoren, wie z.B. problematisches Verhalten begründet durch mangelnde Bindung an die Schule oder anderes.

Mit Auswertung der Befragung werden im Lehrerkollegium Zielsetzungen erstellt und entsprechende Angebote aus der grünen Liste Prävention eingeführt. Dieser Prozess wird begleitet und prozessevaluiert.

Rahmenbedingungen

  • Zeitrahmen: STC ist langfristig angelegt und umfasst einen Zeitraum von eineinhalb Jahren.
  • Räumlichkeiten: PC-Raum für Schüler*innenbefragung.
  • Personal: Das Lehrer*innenkollegium für die begleitenden Workshops, Eine Lehrkraft zur Betreuung der Schüler*innen während der Befragung.
  • Materialien: Es handelt sich um einen Online-Fragebogen, welcher per Link und zugehörigen Token zugänglich ist.

Schulungsangebot für Multiplikator*innen in Schulen

STC ist ein Schulentwicklungsprozess welcher mit dem gesamten Lehrerkollegium und Vertreter*innen der Schülerschaft in verschiedenen Workshops die Inhalte des individuellen schulischen Präventionskonzepts erarbeitet. Ausgangslage ist die Schüler*innenbefragung mithilfe eines validen Fragebogens, welcher die Risiko- und Schutzfaktoren der Schüler*innen erfasst. Optional werden auch die Lehrer*innen befragt.

Durch externe Supervision durch FINDER wird auch die nachhaltige Implementierung des Präventionskonzepts gewährleistet.

Evaluation

STC ist der schulzentrierte Ansatz aus dem evaluierten kommunalen Rahmenkonzept von „Communities That Care“ (CTC). CTC ist mit zahlreichen Evaluationsstudien entwickelt und seine Wirksamkeit nachgewiesen: https://www.ctc-info.de/nano.cms/downloads Zurzeit befindet sich SCT in einer Pilotphase.

Erfahrungsberichte, Verbreitung

Die CTC-Schülerbefragung wird seit 2009 an Schulen durchgeführt. Mit STC wird nun ein begleitender schulinterner Entwicklungsprozess hinzugefügt, welcher 2021/22 pilotiert wurde. STC wird bundesweit angeboten.

Kosten, Unterstützungs- und Finanzierungshinweise

Einen Teil der Kosten zur Umsetzung der Methode Schools That Care trägt die Schule (Eigenanteil in Höhe von ca.1.000€). Den Rest trägt in der Regel ein fördernder Partner. Nähere Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten gibt der FINDER e.V..

Bezüge zum Orientierungsrahmen Schulqualität in Niedersachsen

Das Programm „Schools That Care“ unterstützt grundsätzlich Ergebnisse und Wirkungen (QB 1) der Unterrichts- und Erziehungsarbeit und ist damit förderlich für die Erfüllung des Bildungsauftrages nach dem Niedersächsischen Schulgesetz. Es kann dazu beitragen, Schulqualität zu verbessern, insbesondere in den Qualitätsbereichen 3 bis 6.

QB 3: Leitung und Organisation
QM 3.2 Mitverantwortung (Zusammenwirken der Gremien, Mitwirkung der Vertretung und Beauftragten)
QM 3.3: Leitung und Organisation (Verwendung der Ressourcen)
QB 4: Ziele und Strategien der Schulentwicklung
QM 4.1: Schulprogramm (Leitbild)
QM 4.2 Evaluation (Grundsätze und Verfahren, Leistungs-, Entwicklungsdaten)
QB 5: Bildungsangebote und Anforderungen
QM 5.1 Bildungsangebote (Besondere Angebote der Förderung)
QB 6: Kooperation und Beteiligung
QM 6.2: Kooperation nach außen (Ausbau der individuellen Förderung)
QM 6.3: Beteiligung (Schule als Lebensraum)

Erläuterungen:

  • Suchtprävention ist u.a. laut Rd.Erl. des MK. v. 07.12.12 eine verpflichtende Aufgabe der Schule. Bei Berücksichtigung im Leitbild kann es eine zu dokumentierende Maßnahme des Schulprogramms darstellen.
  • Es besteht die Möglichkeit, es als Bildungsangebot in das schuleigenen Curriculum zu integrieren und die sich ergebenen Themenfelder aus den Befragungen als gesundheitsfördernde Entwicklungschance zu nutzen.
  • Die „Förderung prosozialem Schülerverhaltens“ stellt eine Maßnahme im Sinne gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen und individueller Förderung dar.
  • Durch die Maßnahmen soll ein ansprechender, einladender Erfahrungs- und Lernraum geschaffen werden.

Literatur / Quellen / Praxismaterialien